Großangelegte Drogenrazzia im Saarland und RLP

Saarland/Rheinland-Pfalz: In einem umfassenden Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Saarbrücken wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Handels mit Cannabis und anderen Betäubungsmitteln hat die Polizei am heutigen Mittwochmorgen groß angelegte Durchsuchungen durchgeführt. Insgesamt wurden zehn Objekte durchsucht – unter anderem im Landkreis Neunkirchen, im Regionalverband Saarbrücken sowie im grenznahen Rheinland-Pfalz.

Die Maßnahmen erfolgten auf Grundlage richterlicher Durchsuchungsbeschlüsse. Im Zuge der Einsätze konnten zwei professionell betriebene Cannabisplantagen mit mehreren Hundert Pflanzen lokalisiert und sichergestellt werden. Darüber hinaus fanden die Ermittler Amphetamin im einstelligen Kilobereich sowie Chemikalien, die vermutlich zur Herstellung von Amphetamin dienen sollten. Auch Bargeld im vierstelligen Bereich wurde beschlagnahmt. Das Ermittlungsverfahren richtet sich bislang gegen sechs Männer im Alter zwischen 23 und 34 Jahren. Es handelt sich um deutsche, albanische, kosovarische sowie serbische bzw. montenegrinische Staatsangehörige. Vier von ihnen wurden bereits vorläufig festgenommen. Im Rahmen der heutigen Durchsuchungen wurden zudem drei weitere albanische Staatsangehörige angetroffen, die im Verdacht stehen, an der Pflege und Aufzucht der Cannabisplantagen beteiligt gewesen zu sein. Auch sie wurden vorläufig festgenommen.

Derzeit prüft die Staatsanwaltschaft, gegen welche der festgenommenen Personen Haftbefehle beantragt werden. Die Entscheidung hierüber liegt beim zuständigen Ermittlungsrichter. Ausgangspunkt des Verfahrens war eine anonyme Mitteilung. Ein Zusammenhang mit dem EncroChat-Komplex besteht laut Behördenangaben nicht. Ein besonderer Schwerpunkt der Maßnahmen lag im Zentrum von Sulzbach (Regionalverband Saarbrücken). In der Sulzbachtalstraße wurden am Morgen eine Shisha-Bar sowie ein angrenzendes Wohnhaus durchsucht. Zivile Einsatzkräfte des zuständigen Sachgebiets für Drogendelikte verschafften sich nach Unterstützung durch die Technische Einheit (TEE) Zutritt zu den Räumlichkeiten. Ein Spürhund kam dabei ebenfalls zum Einsatz. Vor Ort sichteten Beamte zahlreiche Unterlagen und stellten Beweismittel sicher.

Zeitgleich fanden auch Durchsuchungen in Saarbrücken und Neunkirchen statt. Die Polizei betonte, dass es sich um laufende Ermittlungen handele. Über weitere Details könne zum jetzigen Zeitpunkt aus ermittlungstaktischen Gründen keine Auskunft erteilt werden. Die Staatsanwaltschaft weist ausdrücklich darauf hin, dass die Feststellung einer strafrechtlichen Schuld allein den Gerichten vorbehalten ist. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gelten alle Beschuldigten als unschuldig.

Dieser Beitrag wird bereitgestellt vom Medienverbund Saarland