Saarbrücken: Die Saarbrücker Zeitung ist nach der Veröffentlichung eines Interviews mit zwei Palästinensern am 19. April 2024 in die Kritik geraten. Die der CDU nahe stehende „Union Stiftung“, die neben der SPD-nahen Stiftung „Stiftung Demokratie Saar“ und der FDP-nahen „Liberalen Stiftung Villa Lessing“ zu den Anteilseignern des Blattes gehört (26%), äußerte „großes Entsetzen“ über die unkritische Darstellung und fehlende journalistische Distanz zu den Inhalten des Interviews. Einmal in Fahrt sprach die Stiftung gar von „falschen Behauptungen“ und kritisierte die „schlechte journalistische Arbeit“.
In dem Gespräch wurden laut Stiftung demokratiefeindliche, anti-israelische und antisemitische Aussagen gemacht, ohne dass diese widerlegt oder eingeordnet wurden. Besonders problematisch findet die Stiftung die Darstellung der Palästinenser als seit 75 Jahren unter israelischer Besatzung lebend, was historisch inkorrekt sei. Ebenfalls kritisiert wird die Beschreibung der Hamas als eine Organisation, die nichts mit Gewalttaten zu tun habe, obwohl sie als Terrororganisation anerkannt ist und für zahlreiche Angriffe gegen Israel verantwortlich gemacht wird. Zudem wird die Behauptung, dass in Gaza verschiedene Religionen ihren Glauben frei ausüben dürfen, von der Stiftung als falsch zurückgewiesen, da Christen und andere Minderheiten dort unterdrückt werden.
Die Union Stiftung warnt, dass solche falschen Darstellungen und das Fehlen einer kritischen Auseinandersetzung mit ihnen eine Bedrohung für die Demokratie und insbesondere für das jüdische Leben darstellen. Sie fordert eine klare Distanzierung der Saarbrücker Zeitung von den geäußerten antisemitischen und demokratiefeindlichen Positionen sowie eine Richtigstellung der Fehlinformationen und eine Entschuldigung für die unkritische Veröffentlichung.
Abschließend betont die Union Stiftung ihre Unterstützung für Israel und ihren Einsatz gegen Antisemitismus und verurteilt die in dem Interview geäußerten Positionen entschieden.