Neunkirchen: In der Nacht zum heutigen Sonntag ist frühmorgens eine Streifenwagenbesatzung der Polizeiinspektion Neunkirchen in der Innenstadt unterwegs. Gegen zwei Uhr werden die Beamten auf einen grünen Seat Ibiza an einer roten Ampel in der Lindenallee zwischen der Gustav-Regler-Straße und Brückenstraße aufmerksam.
Als die Ampel auf Grün schaltet, fährt der Seat in den Gegenverkehr, um auf den dortigen Fahrspuren an einem anderen Wagen vorbeizuziehen, der vor ihm an der Ampel gestanden hat. Dann setzt er seine Fahrt mit überhöhter Geschwindigkeit fort. Die Streifenwagenbesatzung bekommt das Manöver mit, schaltet Blaulicht und Martinshorn ein und folgt dem Raser. Doch statt die Anhaltesignale der Beamten zu befolgen, gibt der Seat-Fahrer weiter Gas.
Es kommt zu einer Verfolgungsjagd zunächst durch die Neunkircher Innenstadt, dann durch die Ortsmitte von Spiesen. Danach geht es nach St. Ingbert. Der Fluchtwagen fährt dabei innerorts teilweise mit bis zu 130 Kilometern pro Stunde. Weil die Verfolgung hohe Risiken für die Beamten und andere Verkehrsteilnehmer birgt, müssen die Polizisten mehrfach verlangsamen und verlieren dabei immer wieder kurzzeitig den Sichtkontakt.
Mehrere Streifenwagen der umliegenden Dienststellen beteiligen sich an der Verfolgung. Schließlich landet der Seat nach mehr als zehn Kilometern Verfolgung in einer Sackgasse in St. Ingbert. Doch der Fahrer denkt nicht ans Aufgeben: Er steigt aus und flüchtet zu Fuß weiter. Die Beamten folgen dem Mann, bringen ihn zu Boden und nehmen ihn schließlich fest. Es handelt sich um einen 19-Jährigen aus Hiddenhausen in Nordrhein-Westfalen.
Er hat keinen Führerschein und steht zudem unter dem Einfluss von Alkohol und Betäubungsmitteln. Auf der Polizeiwache wird ihm eine Blutprobe entnommen. Den Mann erwarten jetzt mehrere Strafverfahren, unter anderem Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens.