Saarbrücken / Berlin: Die für den 25. Januar geplante nächste Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Beratung der Corona-Bekämpfung soll offenbar auf die kommende Woche vorgezogen werden. Das berichten übereinstimmend am heutigen Donnerstagabend bundesweit mehrere Medien. Grund ist offenbar eine erwartete dramatische Verschärfung der Corona-Situation in Deutschland auch durch die neue, in Großbritannien aufgetretene Mutation des Virus.
Den Berichten zufolge könnte es als Reaktion nicht nur eine Verlängerung des Lockdowns geben, sondern bald auch noch striktere Corona-Beschränkungen. Im Gespräch sind die Einstellung des Bus- und Bahnverkehrs, Ausgangssperren oder eine Homeoffice-Pflicht. Auch dem Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, gehen die bisherigen Maßnahmen nicht weit genug: „Diese Maßnahmen, die wir jetzt machen – für mich ist das kein vollständiger Lockdown. Es gibt immer noch zu viele Ausnahmen und es wird nicht stringent durchgeführt.“
Auch Wieler sieht Gefahren in der Verbreitung der Corona-Mutationen: „Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Lage noch verschlimmert.“ Hintergrund: Die in jüngster Vergangenheit festgestellten Mutationen des Corona-Virus sind viel ansteckender als die bislang verbreitete Form. Dadurch könnte es zu rasanten Anstiegen der Infektionszahlen und schließlich auch der Belegungen in Krankenhäusern und Intensivstationen kommen.
Zur Stunde tagt das CDU-Präsidium in einer Online-Konferenz über das weitere Vorgehen in der Krise. Eines der sieben Präsidiums-Mitglieder ist Saar-Ministerpräsident Tobias Hans. Ihn zitiert die Bild-Zeitung mit den Worten: „Wir müssen auf die Mutation reagieren. Sonst werden uns das die Bürger nicht verzeihen.“ Die Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin könnte schon am Mittwoch stattfinden.