Saarbrücken: Die jüngste Streikwelle der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sorgt auch im Saarland für erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr. Der 24-stündige Warnstreik, der am Donnerstagabend begann, hat sowohl den Fern- als auch den Regionalverkehr stark beeinträchtigt. Dieser Ausstand folgt auf einen ähnlichen Streik Mitte November, der bereits zu erheblichen Verkehrsbehinderungen geführt hatte.
Massive Auswirkungen sind im gesamten Bahnnetz zu spüren, wobei im Fernverkehr nur jeder fünfte Zug planmäßig fährt. Im Regionalverkehr variieren die Beeinträchtigungen je nach Region. Viele Reisende haben aufgrund des Streiks ihre Fahrtpläne geändert, was zu ungewöhnlich leeren Bahnhöfen am frühen Morgen führte.
Besonders betroffen ist auch das Saarland, wo zahlreiche Züge, darunter die Verbindung zwischen Saarbrücken und Trier, komplett ausfallen. Die S-Bahn zwischen Homburg und Kaiserslautern ist genauso betroffen wie die Verbindung zwischen Dillingen und Niedaltdorf. Weitere Züge, wie der zwischen Saarbrücken und Mannheim, sind ebenfalls gestrichen. Auch auf anderen Linien kann es zu Ausfällen kommen.
Reisende können ihre Tickets stornieren oder andere Züge außerhalb der Streikzeiten nutzen. Informationen zu den betroffenen Verbindungen bietet die Deutsche Bahn auf ihrer Website an. Die Saarbahn GmbH gab bekannt, dass ihr Betrieb aktuell nicht vom Streik beeinträchtigt wird.
GDL-Chef Claus Weselsky kündigte an, dass es bis zum 7. Januar keine weiteren Streiks geben wird. Abhängig von den Ergebnissen der Urabstimmung am 19. Dezember könnte jedoch ein längerfristiger Arbeitskampf drohen.
Sorge gab es zunächst auch wegen des für heute angedrohten Blitzeis auf Saarlands Straßen. Das Chaos blieb den Reisenden jedoch erspart: Die Temperaturen sanken nicht unter den Gefrierpunkt, so dass die Menschen wenigstens auf ihr Auto zurück greifen können – so sie denn eins besitzen.