Saarbrücken: Am 30. September 2001 verschwindet im Saarbrücker Stadtteil Burbach ein kleiner Junge und wird nie mehr gesehen. Auf den Tag genau 19 Jahre ist das her, doch bis heute gibt es von dem vermissten Jungen keine Spur. Pascal Zimmer heißt das fünf Jahre alte Kind, dass in einem großen Mehrfamilienhaus in der Hochstraße lebt und am Tag seines Verschwindens alleine mit seinem blau-gelben Kinderfahrrad durch Burbach düst. Wie jetzt auch ist auf dem großen Festplatz an den Saarterrassen gerade Oktoberfest mit riesiger Kirmes.
Dort wollen Augenzeugen den aufgeweckten Jungen nochmal gesehen haben. Doch abends kehrt das Kind nicht zurück zu seinen Eltern. Die Polizei beginnt mit einer groß angelegten Suchaktion. Fahndungsplakate werden aufgehängt, Kirmesbesucher befragt, abgelegene Grundstücke durchkämmt. Doch Pascal bleibt verschwunden. Die Polizei präsentiert schnell zwei Verdächtige: Pascals Stiefschwestern sollen das Kind erschlagen, dann in der Saar versenkt haben. Nichts davon ist wahr. Wie später herauskommt, hat die Polizei die aussagen aus den beiden Kindern gepresst, die Mädchen kommen frei. Es dauert lange, bis es eine neue heiße Spur gibt. Bernhard Müller war zur Zeit, als Pascal verschwand, ebenfalls ein kleines Kind und ebenfalls oft in Burbach. Mit seiner Mutter, die ihn mitnahm in eine kleine Kneipe namens „Tosa Klause“ nicht weit von Pascals Zuhause.
Als Bernhard in eine Pflegefamilie kommt, vertraut der kleine Junge sich dort seiner Pflegemutter an. Spricht davon, missbraucht worden zu sein. Und er spricht von Pascal, mit dem er befreundet gewesen ist. Durch Bernhards Erzählungen nehmen die Ermittlungen der Polizei wieder Fahrt auf, es gibt mehrere Festnahmen im Umfeld der Tosa-Klause. Und es gibt einen ersten Prozess. Darin gibt der Angeklagte zu, Pascal in der Tosa-Klause missbraucht zu haben und wird verurteilt. Mit dem Verschwinden des Jungen hat er aber nichts zu tun. Für den Mord an dem Fünfjährigen und die Beseitigung seiner Leiche kommen weitere Personen aus dem Burbacher Umfeld vor Gericht.
Nach langen Verhandlungen werden sie alle aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Pascals Eltern bekommen das nicht mehr mit: Sie kommen beide vor dem Ende des Verfahrens ums Leben. Für die Polizei ist der Fall Pascal abgeschlossen. Zahlreiche Bürger fordern zum Gedenken an das Kind ein Mahnmal in Saarbrücken, was die Politik ablehnt. Vergessen wird der kleine Pascal aber nie: Mittlerweile gibt es einen Gedenkstein für ihn in Schwalbach.