Hier rollt der Castor-Transport durchs Saarland

Saarbrücken: Ein Castor-Transport hat soeben (Mittwoch, 20. November 2024) die deutsch-französische Grenze bei Saarbrücken passiert. Das zeigen Bilder und Videos, die uns unsere Lesereporter zugesandt haben. Der Zug, beladen mit vier Behältern hochradioaktiven Mülls, ist auf seinem Weg von der französischen Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague nach Philippsburg in Baden-Württemberg. Gegen 11:20 Uhr hat der Zug die Grenze passiert.

Die Route durch das Saarland wurde bis zuletzt geheim gehalten, doch bereits am Mittwochmorgen deuteten erste Hinweise auf diese Strecke hin. Eine große Polizeipräsenz in Saarbrücken, unterstützt von Hubschraubern, sowie zahlreiche Mannschaftswagen in Neunkirchen hatten die Vermutungen bestätigt.

Der Transport begann am Montag in La Hague, wo die Castor-Behälter per Lkw zum französischen Bahnhof Valognes (Manche) gebracht und dort auf die Schiene verladen wurden. Von Valognes aus startete der Zug am Dienstag gegen 16 Uhr und legt nun insgesamt rund 1.200 Kilometer durch Frankreich und Deutschland zurück. Drei mögliche Grenzübergänge standen zur Wahl: die südliche Route über Kehl, eine direktere Verbindung über Lauterbourg (Elsass) und die nördliche Strecke über Forbach bei Saarbrücken. Letztere wurde schließlich gewählt, wie Bilder und Videos von Leserreportern bestätigen.

Der Transport sorgt traditionell für hohe Sicherheitsvorkehrungen. Die geheim gehaltene Route dient dem Schutz vor möglichen Protestaktionen oder Sabotage. Der hochradioaktive Müll wird in Philippsburg gelagert, einem Standort, der bereits über ein Zwischenlager für derartige Abfälle verfügt.

Die Debatte um die Castor-Transporte und den Umgang mit nuklearen Abfällen bleibt weiterhin ein brisantes Thema. Der aktuelle Transport zeigt einmal mehr, wie komplex und kontrovers die Entsorgung von hochradioaktivem Material in Europa ist.

Dieser Beitrag wird bereitgestellt vom Medienverbund Saarland