Sulzbach: Bei den Knochen, die am Montagabend in einem Waldstück zwischen Sulzbach und dem Quierschieder Ortsteil Fischbach aufgefunden worden sind (wir berichteten), handelt es sich eindeutig um menschliche sterbliche Überreste. Das bestätigt Falk Hasenberg, Sprecher des Landespolizeipräsidiums am heutigen Mittwoch auf Anfrage. Rechtsmediziner hätten sich insoweit bereits festgelegt. Die genauere Untersuchung der Knochen stehe allerdings noch an.
Im Laufe des Tages wollen die Experten des Rechtsmedizinischen Instituts am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg die Funde ganz genau untersuchen. Dabei soll dann unter anderem geklärt werden, ob es sich um Knochen eines oder vielleicht auch mehrerer Menschen handelt und ob möglicherweise noch Skelettteile fehlen, die die Polizei dann gezielt suchen könnte. Außerdem soll bestimmt werden, ob es sich um Funde aus unserer Zeit oder möglicherweise aus grauer Vorzeit handelt und damit, ob überhaupt ein Fall für die Polizei vorliegt.
Denn Knochen können durchaus hunderte Jahre überdauern, solche historischen Funde kommen auch im Saarland immer wieder vor. Dabei handelt es sich dann meist um alte Waldbestattungen oder gefallene Soldaten aus den Weltkriegen. Sollte sich herausstellen, dass die Knochen aus unserer Zeit stammen, wird es eine DNA-Analyse geben. Damit kann dann abgeglichen werden, ob die Funde beispielsweise zu einem Vermisstenfall passen oder zu einem Verbrechen, bei dem die Leiche nie gefunden worden ist wie im Fall des Völklingers Peter Gregorius. Auch wird untersucht, ob sich Spuren von spitzer oder stumpfer Gewalt an den Knochen nachweisen lassen.
Spaziergänger hatten die sterblichen Überreste am Montagabend entdeckt, über Nacht wurde der Fundort von der Polizei bewacht. Am gestrigen Dienstag suchten Beamte der Spurensicherung den Fundort weiträumig ab, siebten den Boden durch und dokumentierten die Knochenfunde unter anderem mit einer Drohne ausder Luft.