Heusweiler: Da waren die Bilder wohl eindeutig! Ungewöhnlich schnell bestätigt das Saar-Umweltministerium am heutigen Donnerstag, dass das gestern in Heusweiler gesichtete Tier (wir berichteten exklusiv) tatsächlich ein Wolf ist. Das auf die Wildhunde spezialisierte Lupus-Institut für Wolfsmonitoring und -forschung hat das Tier definitiv als Wolf bestätigt. Die Analyse des Videos, das eine Anwohnerin aus ihrem Auto heraus gefilmt hatte, hat einen sogenannten C1-Nachweis ergeben.
Ein solcher C1-Nachweis, der einen Wolf zweifelsfrei bestätigt, liegt dann vor, wenn es entweder einen eindeutigen Nachweis per Foto oder Video gibt oder ein DNA-Test positiv ausgefallen ist. Damit widersprechen die Experten anderen Meinungen, die seit Bekanntwerden des Videos aufgekommen sind: Teilweise ist spekuliert worden, dass es sich um altes Videomaterial handeln könnte, teilweise ist behauptet worden, dass es sich nur um eine wolfsähnliche Hunderasse handeln soll. Nichts davon ist der Fall.
Nach Angaben des Instituts und der Einschätzung von Fachleuten können sich wandernde Wölfe in seltenen Fällen auch in Ortslagen verirren, wie gestern in Eiweiler. In solchen Situationen besteht in der Regel aber keine Gefahr für die Anwohner. Auch das gestern entdeckte Tier ist offenbar ohne Probleme zu verursachen weitergezogen. Der zuständige Ranger der Naturwacht hat die Bürger vor Ort informiert und insbesondere einen Tierhalter speziell beraten.
Das Umweltministerium schreibt: „Aufgrund der kontinuierlichen Ausbreitungstendenz in Deutschland kann inzwischen überall im Saarland mit Wölfen gerechnet werden.“ Und tatsächlich hat es bei uns schon drei bestätigte Fälle gegeben: Im September 2023 in Bliesransbach, im Juni 2024 bei Ormesheim und jetzt in Heusweiler. Das Saarland ist nach Einschätzung von Wolfsexperten aufgrund seiner hohen Siedlungsdichte aber kein bevorzugtes Gebiet für Wölfe.