Saarbrücken: Aufregung am vergangenen Samstagvormittag an der Berliner Promenade in der Saarbrücker Innenstadt. Gegen 11.30 Uhr ist dort ein Mann im Bereich der Freitreppe unterwegs. Unterhalb der Wilhelm-Heinrich-Brücke zieht der Mann plötzlich eine Pistole und richtet sie auf eine Joggerin, die gerade vorbeiläuft. Nach Augenzeugenberichten soll es sich bei ihr um eine junge Ärztin aus Berlin handeln, die zu Besuch bei ihrem Bruder auf dessen Hochzeit war.
Wie die Augenzeugen weiter berichten, zieht der Mann sogar mehrfach den Abzug, woraufhin es allerdings nur Klackgeräusche gibt. Weil am Feiertag bei schönem Wetter viele Menschen unterwegs sind, beobachten einige Passanten das Geschehen. Mehrere Notrufe gehen daraufhin bei der Polizei ein, auch die bedrohte Frau selbst wählt mit ihrem Handy den Notruf. Die Polizei schickt umgehend Kommandos der Dienststellen aus St. Johann und Burbach zum Ort des Geschehens.
Als die Beamten dort nach wenigen Augenblicken eintreffen, ist der Mann noch am Tatort. Die Polizisten schleichen sich von hinten über die Treppe an, ein Polizist tritt ihm die Pistole aus der Hand. Dann wird der Mann zu Boden gebracht und festgenommen. Ein Behördensprecher: „Es stellte sich heraus, dass es sich bei der Waffe lediglich um eine Spielzeugpistole handelte.“ Das konnten in der Situation aber natürlich weder die bedrohte Joggerin noch die eingesetzten Polizeibeamten erkennen.
Bei dem Angreifer handelt es sich um einen 27 Jahre alten Mann. Er befindet sich in einem psychischen Ausnahmezustand, verursacht wahrscheinlich durch Drogenkonsum. Im Streifenwagen wird der Mann zunächst mit zur Polizeidienststelle genommen. Später wird er vom Rettungsdienst in eine geschlossenen psychiatrischen Einrichtung gefahren und dort untergebracht. Hier kann dem Mann nun professionell geholfen werden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.