Illingen: Im Landkreis Neunkirchen hat es über die Faasendtage ein mögliches Sexualdelikt gegeben. Doch die Behörden schweigen mehr, als sie dazu bekannt geben. So ist bislang die Öffentlichkeit, etwa wie bundesweit üblich in Form einer Pressemitteilung, auch zwei Tage später noch nicht informiert worden. Stattdessen schießen, wie nicht anders zu erwarten, die Gerüchte immer weiter ins Kraut, je länger geschwiegen wird.
Nur auf gezielte Anfragen von Medien bestätigt das Landespolizeipräsidium, dass wegen eines möglichen Sexualdelikts in Illingen ermittelt wird. Der Vorfall soll sich am Rosenmontag zugetragen haben, um genauer zu sein, am Abend nach dem Faasendumzug. Bei dem mutmaßlichen Opfer handelt es sich unterschiedlichen Informationen zufolge um eine Jugendliche oder eine Heranwachsende, also höchstens 18 beziehungsweise 21 Jahre alt. In jedem Fall soll das Opfer aber kein Kind mehr, also älter als 14 Jahre sein. Was den Täter angeht, tappt die Polizei nach Aussagen eines Behördensprechers noch im Dunkeln.
Die Ermittler widersprechen damit Gerüchten, nach denen ein Verdächtiger bereits feststehen soll. Nähere Details zu der mutmaßlichen Tat will die Polizei nicht nennen, nach eigenen Angaben unter anderem aus Rücksicht auf die Betroffene. Auch, ob die Tat überhaupt mit dem Fastnachtsumzug oder einer anderen Faasendveranstaltung in Verbindung stehen soll, wird nicht mitgeteilt. Das Dezernat für Straftaten gegen das Leben und die sexuelle Selbstbestimmung hat jedenfalls die Ermittlungen aufgenommen.
Nach möglichen Zeugen suchen die Beamten derzeit wohl nicht. Allgemein rät die Polizei Menschen, die sexuelle Gewalt erfahren, die Opferambulanz auf dem Saarbrücker Winterberg zu besuchen. Hier wird Opfern rund um die Uhr angeboten, Spuren von Sexualtaten zu sichern, auf Wunsch auch vertraulich. Die Ärzte der Opferambulanz unterliegen der Schweigepflicht. Ohne Einwilligung der Betroffenen werden die erhobenen Befunde nicht weitergegeben.