Junge will hochgefährliche Selbstbau-Böller an andere Kinder verkaufen

Kaiserslautern: Aktuell ermittelt das Polizeipräsidium Westpfalz wegen illegalen Feuerwerksverkäufen in Kaiserslautern. Der besorgte Vater eines elfjährigen Jungen meldet sich Anfang der Woche bei der Polizei und berichtet, dass er auf dem Handy seines Sohnes beängstigende WhatsApp-Nachrichten gefunden hat. Darin bietet ein anderer Junge Feuerwerkskörper zum Verkauf an, die bei ihm im Keller lagern. Es wird ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt, der am gestrigen Donnerstag umgesetzt wird.

Tatsächlich werden in dem Wohnanwesen mehrere Kisten mit pyrotechnischen Gegenständen, Feuerwerkskörpern, Böllern und Raketen festgestellt. In dem Haus wohnt auch ein 43 Jahre alter Mann. Er gibt zu, dass er die Pyrotechnik im Internet bestellt hat. Sein kleiner Sohn hat dann den Angaben des Mannes zufolge „einige Feuerwerkskörper verändert“. Weil es nun also auch um hochgefährliche Eigenbauten geht, werden Sprengstoffexperten des Landeskriminalamts, sogenannte Delaborierer, hinzugezogen.

Sie untersuchen die Gegenstände im Keller des Hauses und stellen mehrere Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz fest. Die gesamten pyrotechnischen Gegenstände werden zur genaueren Begutachtung abtransportiert. Das Kind, das am Feuerwerk herumgefummelt hat und die Böller verkaufen wollte, ist noch nicht strafmündig. Allerdings kommt auf den Vater nun ein Ermittlungsverfahren zu.

Die Polizei weist darauf hin, dass der unsachgemäße Umgang mit Feuerwerkskörpern höchst gefährlich, unter Umständen sogar lebensgefährlich sein kann. Es drohen schwere Verletzungen, wie beispielsweise Knalltraumata, Verbrennungen, Verlust von Gliedmaßen, Verätzungen, Atemnot oder Lungenschäden. Das gilt insbesondere für nicht geprüfte und nicht zugelassene Böller sowie andere pyrotechnische Gegenstände ohne CE-Zeichen und Registrierungsnummer – und natürlich erst recht für veränderte oder selbstgebastelte Feuerwerkskörper.