Saarlouis: Cool war früher, jetzt kommt sexy… wenn man denn die Figur dafür hat bzw. es als Jugendlicher überhaupt so möchte: Mit dem Beginn der Freibadsaison tritt im örtlichen Freibad Sonnenbad eine neue Kleiderordnung in Kraft, die den Männern einige Auflagen macht. Wie die Stadt Saarlouis am Donnerstag bekannt gab, dürfen ab diesem Frühjahr keine weiten und langen Badehosen mehr im Wasser getragen werden. Erlaubt sind nur noch kurze und eng anliegende Badehosen ohne Taschen.
Die Stadt gibt als Begründung für diese Entscheidung das gestiegene Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen an. Lange Shorts sammeln, so die Stadt, eine große Menge Wasser im Stoff, in den Taschen und in eingenähten Zweithosen. Beim Verlassen des Beckens gehen jedes Mal etwa anderthalb bis vier Liter Wasser verloren.
Im vergangenen Juli verzeichnete das Sonnenbad den höchsten Wasserverbrauch, bei dem rund 4000 Kubikmeter Wasser verbraucht wurden – das ist deutlich mehr, als alle vier Becken zusammen fassen. An stark besuchten Tagen müssen durchschnittlich rund 100 Kubikmeter Wasser nachgefüllt werden. Dieser Verbrauch ist teilweise auf hohe Temperaturen im Sommer zurückzuführen. Die Stadt Saarlouis möchte den Wasserverbrauch durch die neue Kleiderordnung signifikant reduzieren und somit wichtige Ressourcen schonen.
Darüber hinaus soll die neue Kleiderordnung die Wasserqualität positiv beeinflussen. Mit weniger Stoff an der Bademode tragen Badegäste weniger Schmutz von der Liegewiese ins Wasser. Durch das Verbot von weiten Badeshorts mit Taschen sollen Sauberkeit und Qualität des Badewassers steigen, während zugleich weniger Chemikalien zur Reinigung notwendig sind.
Ab Montag, dem 15. Mai, dürfen nur noch kurze und eng anliegende Badehosen aus Materialien wie Nylon oder Lycra ohne Taschen getragen werden. Weite Badebekleidung aus saugfähigen Stoffen wie Polyester oder Baumwolle sowie generell Badekleidung mit Hosentaschen sind nicht mehr erlaubt. Auf der Liegewiese dürfen nach wie vor Shorts getragen werden, jedoch müssen diese vor dem Betreten der Schwimmbecken gegen die zulässigen Badehosen gewechselt werden.
Für eine Übergangsphase von etwa zwei Wochen wird die Einhaltung der neuen Kleiderordnung noch nicht kontrolliert. Ab Donnerstag, dem 1. Juni, ist das Betreten der Becken jedoch nur noch mit den zulässigen Badehosen gestattet.