Dillingen: In der Johannesstraße geht ein Mann gestern Abend gegen 19.30 Uhr mit seinem großen, schwarzen Hund Gassi, als das Tier plötzlich einen vorbei kommenden Passanten anfällt und sich in seinem Arm verbeißt. Geschockte Augenzeugen wählen den Notruf, Polizei und Rettungsdienst rücken an. In der Zwischenzeit fällt das Tier eine weitere Passantin an, sie wird allerdings nicht gebissen, sondern stürzt nur. Die Polizei rückt mit mehreren Kommandos an, die Beamten riegeln die Straße und das Gelände rund um den Roten Platz ab. Eine dritte Frau warnen die Polizisten davor, sich dem Tier zu nähern. Doch die Frau hört nicht und geht zum Hund, der sich auch bei ihr im Arm festbeißt. Schließlich gelingt es dem Besitzer, sein Tier an einem Fahrradständer festzubinden und den Hund zu beruhigen. Er sitzt friedlich da, als wäre nichts geschehen. Die Diensthundestaffel der Polizei und ein Klein-Lkw der Stadtwerke Dillingen werden angefordert. Die Polizisten erklären dem sichtlich mitgenommenen Hundebesitzer, dass sie sein Tier sicherstellen müssen. Der Diensthundeführer will den Hund schon mit einer Fangstange fixieren und in den Laster der Stadt bringen. Doch der Hundebesitzer verspricht, das Tier dieses Mal im Griff zu haben. An der Leine bringt er den Vierbeiner sicher in den Laster. Dann geht es begleitet von drei Polizeiautos zum nahe gelegenen Hedwig-Trampert-Tierheim in den Bruchweg. Dort müssen sich die Besitzer von ihrem Hund verabschieden, der in einen großen Gitterverschlag gesperrt wird. Man merkt dem Tier an, dass es die Welt nicht mehr versteht. Die Polizei ermittelt nun wegen Fahrlässiger Körperverletzung, weil der Mann seinen Hund im Griff haben hätte müssen. Bei dem Tier handelt es sich nach Polizeiangaben nicht um einen Listenhund, sondern einen als Kettenhund bezeichneten Mischling. Der soll jetzt einem Wesenstest unterzogen werden, um zu sehen, ob er böse ist. Außerdem soll geprüft werden, ob seine Besitzer zur Haltung geeignet sind.