Saarlouis: Dramatische Minuten am gestrigen Freitagabend im Saarlouiser Steinrauschbad „Aqualouis“ an der Kurt-Schumacher-Allee! Gegen 18.15 Uhr sehen Augenzeugen einen kleinen leblosen Körper im Wasser eines Beckens treiben. Ob es sich dabei um das Schwimmerbecken oder das Nichtschwimmerbecken handelt, teilt die Polizeiinspektion Saarlouis nicht mit. Sofort wird das kleine Kind aus dem Wasser gerettet.
Der Bademeister leitet umgehend Erste-Hilfe-Maßnahmen ein. Auch eine Ärztin, die zufällig privat das Schwimmbad besucht, beteiligt sich an den Reanimationsversuchen. Mit Erfolg! Es gelingt den Helfern gemeinsam, das Kind zurück ins Leben zu holen. ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 16“ vom Saarbrücker Winterberg fliegt den Unglücksort an und landet direkt auf einer der Liegewiesen im Schwimmbad. Auch ein Rettungswagen wird alarmiert.
Nach einer weiteren Behandlung vor Ort wird das Kind in ein Krankenhaus verbracht. Dort kämpft der kleine Junge zusammen mit den Ärzten nun um sein Leben. Auch die Polizei rückt mit einem Streifenwagen an. Das Kommando nimmt die Ermittlungen zur Identität und zur Unglücksursache auf. Den Angaben der Behörden zufolge ist der Jungen fünf Jahre alt. Woher er stammt und mit wem er das Schwimmbad besucht hat, teilt die Polizei nicht mit.
Die Ermittlungen laufen derzeit noch. Das Saarland ist das einzige Bundesland, in dem sich dieses Jahr bisher noch kein tödlicher Badeunfall ereignet hat, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG Anfang des Monats mitgeteilt hat. Bundesweit sind dagegen bis Ende Juli mehr als 180 Menschen ertrunken.
Das ist etwas weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und lässt sich vor allem auf die unterschiedlichen Wetterbedingungen zurückführen. Je heißer es wird, desto mehr Menschen gehen schwimmen und desto mehr Unglücke passieren leider auch. In die Zählung werden Suizide im Wasser nicht mit aufgenommen.