Saarbrücken: Bedingt durch „die Krise auf dem Möbelmarkt und die allgemeine Rezession, mit der Deutschland bereits seit zwei Jahren kämpft“ muss der saarländische Möbelhändler Möbel Martin massiv Stellen abbauen. Das hat ein Unternehmenssprecher dem Saarländischen Rundfunk bestätigt. Die aktuell herrschenden Umstände ließen der Möbelhauskette „keine Wahl“, so der Sprecher weiter. Es ist das erste Mal in der mehr als 60-jährigen Geschichte von Möbel Martin, dass solch ein Schritt der „Personalanpassungen“ notwendig ist.
Aktuell arbeiten in dem Betrieb etwa 1.600 Menschen. Diese Zahl soll um etwa 330 Stellen, also rund 20 Prozent, drastisch reduziert werden. Die Mitarbeiter hat das Saarbrücker Unternehmen mit einem Schreiben über die Pläne informiert. Ob das verbleibende Personal die Arbeit der wegfallenden Stellen mitmachen soll oder ob es auch hier Reduktionen etwa durch Standortschließungen geben wird, ist nicht bekannt. Es soll vorrangig versucht werden, die Mitarbeiterzahl über sozialverträgliche Maßnahmen zu reduzieren.
Dazu gehörten etwa Vorruhestandsregelungen oder die Praxis, wegfallende Stellen durch Rente oder Arbeitsplatzwechsel nicht nachzubesetzen. Auch die zuständige Gewerkschaft Verdi ist über die Vorgänge bei Möbel Martin informiert. Vor zwei Wochen ist bei Möbel Martin ein Betriebsrat gewählt worden. Laut dem Saarländischen Rundfunk stelle sich für Verdi der Kontakt zu den Mitarbeitervertretern aber aktuell noch schwierig dar.
Die Gewerkschaft will ihre Unterstützung anbieten, um Arbeitsplätze zu retten und Lösungen zu finden, die sozialverträglich sind. Möbel Martin ist ein 1959 gegründetes Unternehmen mit Sitz in Saarbrücken. Es betreibt insgesamt acht Einrichtungshäuser, allesamt im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Außerdem werden mehrere Logistik-Center betrieben. Im Angebot sind neben Möbeln auch Heimtextilien, Dekorationsartikel und Gartenmöbel.