Saarbrücken: Bei dem Mann, der am Samstagvormittag tot zwischen Bahngleisen im Saarbrücker Stadtteil Malstatt entdeckt worden war (wir berichteten), hat es sich nach neusten Erkenntnissen der Polizei um einen Obdachlosen gehandelt. Demnach sei die Identität des Mannes mittlerweile bekannt, teilt Stephan Laßotta vom Landespolizeipräsidium am heutigen Montag mit. Nähere Angaben zu dem Verstorbenen, etwa zu seinem Alter, will der Behördensprecher aber noch nicht machen.
Aus gutem Grund: Es werde noch versucht, mögliche Angehörige des Toten ausfindig zu machen, um diese persönlich über den Vorfall informieren zu können. Zur Todesursache können die Ermittler nach wie vor keine klaren Aussagen machen. Am Leichnam gibt es keine Hinweise darauf, dass der Mann – ob ungewollt oder beabsichtigt – mit einem Zug zusammengestoßen sein könnte. Auch für ein Verbrechen gibt es bislang keinerlei Anhaltspunktes. Deshalb kommen nach wie vor eine natürliche Todesursache, etwa durch einen Herzinfarkt, oder bei den aktuell winterlichen Temperaturen auch Erfrieren in Betracht.
Die Polizei will die Akte mit den gesammelten Erkenntnissen nun der Staatsanwaltschaft Saarbrücken vorlegen. Die muss dann entscheiden, ob eine Obduktion des Leichnams durchgeführt wird, um die genaue Todesursache zu klären. Sicher ist, dass der Mann vor seinem Auffinden schon einige Zeit dort gelegen hat. Augenzeugen hatten die Leiche am Samstag unterhalb der Metzer Brücke entdeckt und den Notruf gewählt.
Daraufhin wurde der Bahnverkehr nach Frankreich gesperrt und das Umfeld untersucht. Das Gebiet an den Gleisen, die den Saarbrücker Hauptbahnhof mit der Achterbrücke verbinden, ist ein bekannter Hotspot für Menschen aus dem Randständigenmilieu. Im Umfeld der Schienen findet man verlassene Behausungen und Spuren davon, dass hier zumindest zeitweise Menschen leben.