Löschbezirksführer soll Feuerwehreigentum privat verkauft haben

St. Ingbert: Vor dem Amtsgericht St. Ingbert beginnt im kommenden Monat ein Prozess gegen einen hochrangigen Feuerwehrmann aus dem Saarland. Dem Mann wird Unterschlagung vorgeworfen. Konkret ist die Staatsanwaltschaft Saarbrücken aufgrund ihrer eigenen und der polizeilichen Ermittlungen davon überzeugt, dass der Mann Eigentum der Feuerwehr privat zum Verkauf angeboten haben soll. Passiert sein soll das Ganze laut der Anklagebehörde im Zeitraum von Februar bis August im Jahr 2022.

In dieser Zeit soll der Mann mehrere Spinde und eine Anhängerkupplung auf einem nicht näher genannten Verkaufsportal inseriert haben. Es soll auch zum Verkauf diverser Gegenstände gekommen sein. Die sollen ihm jedoch gar nicht gehört haben, sondern Eigentum einer nicht näher genannten saarländischen Gemeinde gewesen sein. Die Gemeinde soll die Gerätschaften dem Mann lediglich in seiner Funktion als Löschbezirksführer der dortigen Feuerwehr anvertraut haben.

Eine Zustimmung der Gemeinde zum Verkauf dieser Gegenstände soll laut Staatsanwaltschaft nicht vorgelegen haben. Die Anklagebehörde hat deshalb beim Gericht beantragt, wegen des Vorwurfs der veruntreuenden Unterschlagung einen sogenannten Strafbefehl zu erlassen. Dieses Verfahren ohne eine mündliche Hauptverhandlung entlastet nicht nur Gerichte und andere Behörden, sondern kann auch im Interesse der Beschuldigten sein, weil das Verfahren dadurch ohne Aufsehen in der Öffentlichkeit zu erregen erledigt wird.

Den Erlass eines Strafbefehls hat das Amtsgericht St. Ingbert aber abgelehnt. Stattdessen ist ein Termin zur Hauptverhandlung anberaumt worden. Die Sitzung soll am 7. Juli um 13 Uhr in Saal 7 im Gerichtsgebäude in der Ensheimer Straße stattfinden. Ob es Folgetermine geben wird, ist unklar. Auch, ob sich der Beschuldigte bei Polizei oder Staatsanwaltschaft zu den Vorwürfen bereits eingelassen hat, ist nicht bekannt.