Wadgassen: „An alle Eltern im Kreis Wadgassen! Passt auf eure Kinder auf!“ heißt es in einem Facebook-Post aus Wadgassen, der gerade die Runde macht. Dort wird vor einem Mann gewarnt, der im Ortsteil Differten in den vergangenen Wochen und Monaten auffällig geworden ist. Der Mann, der aus Rumänien stammen und Ende 20 sein soll, hat bereits mehrfach Kinder im Ort belästigt und verängstigt.
Zu sexuellen Übergriffen auf Kinder, wie es unter anderem letzte Woche behauptet worden ist, liegen der Polizei allerdings keine Erkenntnisse vor. Unter anderem wird erzählt, der Mann habe eine 15-Jährige in der Nähe einer Wurstbude unsittlich berührt. Laut Polizei ist dazu aber keine Anzeige erstattet worden. Allerdings ist es schon zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen Erwachsenen und dem Mann gekommen. Die Gemeindeverwaltung hat auf die Situation reagiert und stellt nun morgens einen Sicherheitsdienst ab, während die Kinder in Differten auf dem Schulweg sind.
Bürgermeister Sebastian Greiber (SPD) zeigt Verständnis für die Sorgen innerhalb der Bevölkerung, warnt aber auch zur Besonnenheit: „(…) die vermutlich psychische Erkrankung eines Mitbürgers beschäftigt uns seit einiger Zeit. Denn sein derzeitiges Verhalten macht vielen Angst. Vor allem auch Kindern. Die zuständigen Behörden arbeiten daher mit Hochdruck daran, der Person zu helfen und die Situation zu klären. Wir alle nehmen die Sorgen der Bürger sehr ernst. Deshalb stellt die Gemeinde Wadgassen auch einen Sicherheitsdienst – insbesondere zum Schutz der Kinder auf dem Schulweg, obwohl wir keine Zuständigkeit haben.
Nicht ok finde ich es daher, dass manche in ihren Beiträgen und Postings aufgrund der Situation nun auch sozial schwache Mitbürger in Sippenhaft nehmen oder den Behörden ‚Nichtstun‘ vorwerfen. Ich weiß, dass manche sich wünschen würden, dass solche Personen umgehend ‚weggesperrt‘ werden. Zum Glück leben wir aber in einem Rechtsstaat, in dem nicht einfach auf Zuruf Menschen weggesperrt werden.“