Wadgassen: Anklage gegen drei Männer wegen gemeinschaftlichen Mordes vor fast drei Jahrzehnten! Das wirft die Staatsanwaltschaft Saarbrücken den drei Deutschen im Alter von 53 und 55 Jahren vor: Im September 1991 locken die Männer den damals 27 Jahre alten Peter Gregorius aus Völklingen in ein versteckt gelegenes Waldstück in der Nähe des Park-and-Ride-Platzes an der A 620 bei Wadgassen.
Das Opfer glaubt, dass die Männer ein Drogengeschäft mit ihm dort abwickeln wollen. Stattdessen bringen die Verdächtigen einen extra präparierten massiven Stock mit zum Treffen. Damit schlagen sie auf das arg- und wehrlose Opfer ein. Am Boden liegend wird der 27-Jährige weiter geschlagen und getreten, bis er tot ist. Den Tod des Mannes nehmen die Verdächtigen dabei nicht nur in Kauf, sondern haben ihn von Anfang an geplant.
Anschließend wird die Leiche in einer schon vorbereiteten Grube im Wald vergraben. Zu der Tat kommt es, weil einer der Angeklagten im Vorfeld von Peter Gregorius zusammengeschlagen worden ist und daraufhin um sein Leben fürchtet. Soweit die Vorwürfe der Anklage, die die Staatsanwaltschaft nun bei Gericht beweisen will. Jahrzehntelang gilt der Fall Peter Gregorius für die Behörden als reiner Vermisstenfall. Die Ermittlungen wegen Mordes kommen erst im Frühjahr dieses Jahres in Gang, nachdem sich ein Zeuge bei der Polizei meldet (wir berichteten).
Eine groß angelegte Suchaktion nach der Leiche im Wadgasser Wald, unter anderem mithilfe des Bundeskriminalamtes und mit Suchhunden, bleibt erfolglos. Die drei Beschuldigten, die sich seit Anfang August in Untersuchungshaft befinden, haben sich zu den Vorwürfen nicht geäußert. Deshalb stützt sich die Anklage der Staatsanwaltschaft vor allem auf Zeugenaussagen aus dem Umfeld der Angeklagten. Einen Termin zum Prozessauftakt beim Landgericht gibt es noch nicht.