Saarland: Der Facharztmangel im Saarland hat ein kritisches Ausmaß erreicht. Unsere Redaktion erhält zunehmend Nachrichten von verzweifelten Patienten, die trotz dringendem Bedarf keinen Facharzt finden, der sie behandelt. Jüngste Fälle zeichnen ein erschreckendes Bild:
Eine fast 70-jährige Frau, die dringend eine Untersuchung bei einem Lungenfacharzt benötigt, wurde immer wieder abgewiesen. Trotz Überweisung ihres Hausarztes erhielt sie auf Nachfrage stets dieselbe Antwort: „Wir nehmen keine neuen Patienten auf“. Immerhin: Nach einem schier endlosen Telefon-Marathon mit zahlreichen Absagen, fand sich am Ende ein Arzt, der versprach sich die Überweisung wenigstens mal anzuschauen, um dann zu entscheiden, ob er der Frau einen Termin gibt.
Dieses Problem betrifft längst nicht mehr nur ländliche Gebiete – auch in den Städten scheint die Versorgungslage zu kollabieren. Ähnlich erging es einem Mann, Mitte Siebzig, der nach unzähligen Telefonaten endlich einen Kardiologen fand – allerdings weit entfernt von seinem Wohnort. Er musste selbst sehen, wie er die lange Strecke bewältigt.
Ein weiteres Beispiel: Eine Frau, Mitte 30, die aufgrund eines schweren Leidens dringend Schmerzspritzen benötigt, erhielt nach einer Odyssee durch die Arztpraxen erst einen Termin in drei Monaten. Bis dahin bleibt sie ihren Schmerzen überlassen. Diese Geschichten sind kein Einzelfall, sondern symptomatisch für den Zustand der Gesundheitsversorgung im Saarland.
Wer zudem nicht privat versichert ist, sieht sich ohnehin einer katastrophalen Versorgungslage ausgesetzt. Während die Politik sich für fragwürdige Projekte wie das „Saarvenir“ feiert und Millionen für „kulturelle Leuchttürme“ ausgibt, bleibt die medizinische Grundversorgung auf der Strecke. Das kann und darf so nicht weitergehen! Es ist höchste Zeit, dass die Landespolitik die Gesundheit seiner Bürger in den Fokus rückt, statt sich auf Nebenschauplätzen zu verlieren.