Mega-Beef um Stadtwerke Dillingen – Strom von Sozialschwachen gekappt?

Dillingen: Die Stadtwerke Dillingen sehen sich seit geraumer Zeit mit heftiger Kritik von Dr. Matthias Kremer konfrontiert,der ihnen in den sozialen Medien unmenschliche Behandlung von Bürgern und Verstöße gegen die Leitlinien des Landes vorwirft. Die Stadtwerke weisen diese Anschuldigungen nun entschieden zurück und betonen, dass sie stets im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben handeln.

Kremer kritisiert, dass im Jahr 2023 über 40 Haushalten in Dillingen der Strom abgestellt wurde, und dass Entscheidungen über Stromsperren ohne Rücksprache mit dem Sozialamt getroffen würden. Er kündigte zudem an, eine einstweilige Verfügung gegen diese Praxis beantragt zu haben.

Die Stadtwerke erklären, dass die Stromsperren bei dem von Kremer genannten Kunden rechtens waren, da er mehrfach abgemahnt worden war, mehrere Ratenvereinbarungen nicht eingehalten hatte und bereits in der Vergangenheit wegen unerlaubtem Aufheben berechtigter Stromsperren verurteilt wurde. Die Stadtwerke betonen, dass sie stets bemüht sind, einvernehmliche Lösungen mit ihren Kunden zu finden und ihnen entgegenzukommen. In einem Statement boten der Dillinger Grundversorger humane Ratenverträge und Abtretungserklärungen an und weisen Kunden auf Hilfsangebote sozialer Einrichtungen hin.

Aktuell seien in Dillingen laut Stadtwerken lediglich 20 von insgesamt 13.500 Abnahmestellen gesperrt, darunter auch leerstehende Gebäude. Die Stadtwerke betonen, dass sie sich an die gesetzlichen Vorgaben halten und humane Lösungen anbieten. Sie weisen den Vorwurf der Knebelverträge zurück und betonen, dass sie im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen handeln und eine gerechte und faire Lösung für alle Kunden anstreben.

Die Verantwortlichen der Stadtwerke, des Stadtrats und des Rathauses stünden hinter diesen Maßnahmen. Alle hättenihre Verpflichtung, im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen zu handeln, betont. Sie fordern eine sachliche Diskussion und weisen jede Form von Hetze entschieden zurück. Die Stadtwerke betonen, dass sie weiterhin für Transparenz und Dialog offen sind und sich bemühen, Missverständnisse auszuräumen und die besten Lösungen für alle Beteiligten zu finden.

Kremer indes lässt die Gegendarstellung kalt. Er argumentiert seinserseits, dass ewusst nicht erwähnt würde, dass eine einstweilige Verfügung gegen die Stadtwerke erlassen wurde und am kommenden Montag um 13 Uhr im Amtsgericht Saarlouis über die „Rechtmäßigkeit“ der Stromsperre der Dillinger Stadtwerke und ihre ach so „humanen“ Ratenverträge verhandelt werde. „Nicht ohne Grund“, so Kemer. Es scheint, als sei dieser Streit noch lange nicht ausgestanden.

Dieser Beitrag wird bereitgestellt vom Medienverbund Saarland