Saarbrücken/Frankfurt: Pflanzentransport der etwas anderen Art! Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift des Hessischen Landeskriminalamts bekommt am gestrigen Donnerstagnachmittag einen Tipp, dass ein mit Drogen beladener Lkw von Spanien in Richtung Frankfurt unterwegs ist und die heiße Ware in Saarbrücken umgeladen werden soll. Sofort machen sich die Fahnder auf ins Saarland, nehmen auch einen Helikopter der Polizeifliegerstaffel mit (wir berichteten).
Nach dem Grenzübertritt wird der Laster auf dem Gelände einer Hühnermetzgerei in der Brebacher Landstraße in Saarbrücken festgestellt. Gegen 18.45 Uhr erfolgt der Zugriff. Maskierte Beamte von Zoll und hessischer Polizei verschaffen sich gewaltsam Zutritt zu der Lagerhalle, eine unbeleuchtete Drohne steigt auf, Wachposten werden aufgestellt. Dann nehmen die Einsatzkräfte, die unter anderem mit Spezialeinsatzkommandos angerückt sind, insgesamt fünf Saarländer im Alter zwischen 33 und 35 Jahren fest. Ein Mann versucht, vom Gelände des Unternehmens zu flüchten.
Daraufhin beginnt ein großer Sucheinsatz auch unter Beteiligung der Saar-Polizei. Bei der Durchsuchung des Lkws finden die Einsatzkräfte einen Stahlschrank, der zwischen der Ladung versteckt ist. Darin befindet sich das Rauschgift. Nach Angaben des Landespolizeipräsidiums handelt es sich um mehr als 100 Kilo. Um welche Art von Drogen es geht, sagt die Polizei zwar nicht. Auch einem von dem Beamten veröffentlichten Foto sieht man jedoch, dass es sich um Cannabis-Produkte handelt.
Nach der Razzia beim Geflügelmetzger werden die Wohnungen der Tatverdächtigen im Regionalverband Saarbrücken und dem Landkreis Saarlouis durchgeführt. Dabei werden weitere Beweismittel aufgefunden, die den Tatverdacht gegen vier der fünf Männer bestätigen. Nur ein 33-Jähriger wird nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt. Die vier anderen Festgenommenen werden im Laufe des heutigen Tages dem Haftrichter vorgeführt.