Mehr als 30 Opfer, 74.000 Euro Schaden: SEK nimmt Kartenbetrüger fest

Saarbrücken: Bereits am vergangenen Montag nehmen Spezialkräfte der Polizei in Saarbrücken einen 36 Jahre alten Mann fest. Dem bulgarischen Staatsangehörigen wird vorgeworfen, Geldautomaten manipuliert und Bankkunden so mehr als 74.000 Euro aus der Tasche gezogen zu haben.

Die Ermittlungen gegen den Verdächtigen führen Staatsanwaltschaft Ravensburg und das Polizeipräsidiums Ravensburg in Baden-Württemberg. Wie die Behörden in einer gemeinsamen Mitteilung am heutigen Montag erklären, soll der Festgenommene für mehrere sogenannte Skimming-Taten verantwortlich sein. Dabei werden technische Vorrichtungen an Bankautomaten angebracht, mit deren Hilfe die Kartendaten nichts ahnender Bankkunden abgegriffen werden können.

Die ebenfalls für die Angriffe benötigte PIN werden durch eine kleine Kamera aufgezeichnet, die unauffällig am Automaten angebracht wird. Die Taten haben sich laut den Behörden im Bereich Wangen, Ravensburg und Friedrichshafen ereignet. Bei mehr als 30 Opfern werden so nach bisherigen Erkenntnissen zwischen Januar und März dieses Jahres insgesamt rund 74.000 Euro abgebucht. Die Kriminalpolizei Friedrichshafen übernimmt die Fälle und führt umfangreiche, zum Großteil verdeckte Ermittlungen durch. So kommen die Beamten auf den 36 Jahre alten Tatverdächtigen. Nachdem der bulgarische Staatsangehörige mehrmals ins Ausland gereist ist, kann er vergangene Woche im Saarland lokalisiert werden. Dort schlägt das SEK dann zu. Neben technischem Equipment werden bei dem Mann auch Kartendubletten sichergestellt.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg wird der 36-Jährige einem Haftrichter vorgeführt, der einen Untersuchungshaftbefehl erlässt. Der dringend Tatverdächtige befindet sich seitdem in einer Justizvollzugsanstalt, wo er auf seinen Prozess wartet. Ob der Mann sich zu den Vorwürfen geäußert hat, ist nicht bekannt. Die Ermittlungen der baden-württembergischen Kriminalpolizei dauern an.