Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz tritt überraschend zurück

Mainz: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) tritt offenbar von ihrem Amt zurück! Das berichten aktuell übereinstimmend Die Rheinpfalz und Der Spiegel. Den Berichten zufolge stehe bereits ein Nachfolger fest: Der bisherige Sozial- und Transformationsminister Alexander Schweitzer (ebenfalls SPD) soll demnach ihren Posten übernehmen. Der Rücktritt Dreyers soll den Berichten zufolge sehr schnell vonstattengehen und noch vor der Sommerpause abgeschlossen sein.

Am heutigen Mittwochvormittag sollen die Fraktionen der Ampel-Parteien SPD, FDP und Grüne informiert werden, die wie im Bund auch in Rheinland-Pfalz die Regierung stellen. Am Nachmittag will Dreyer dann vor die Öffentlichkeit treten und ihren Schritt bekannt geben. Dreyer steht schon seit dem Jahr 2013 an der Spitze der rheinland-pfälzischen Landesregierung, als sie das Amt von Vorgänger Kurt Beck (SPD) übernommen hat.

Die nachfolgenden Wahlen in den Jahren 2016 und 2021 hat sie mit der SPD klar gewonnen. Allerdings ist offenbar schon länger hinter vorgehaltener Hand in den Regierungsfluren darüber spekuliert worden, dass sich die Sozialdemokratin nicht mehr zur nächsten Wahl im Jahr 2026 antreten und sich stattdessen von ihrem Amt vorzeitig zurückziehen könnte. Dreyer, die mit richtigem Vornamen Marie-Luise heißt, ist jetzt 63 Jahre alt und in Neustadt an der Weinstraße geboren.

Von November 2016 bis Oktober 2017 ist sie Präsidentin des Bundesrates gewesen. Nach dem Rücktritt von Andrea Nahles als SPD-Chefin hat Dreyer das Amt von Juni bis Dezember 2019 kommissarisch bekleidet. Von Dezember 2017 bis Dezember 2019 ist sie außerdem eine von fünf stellvertretenden SPD-Bundesvorsitzenden gewesen. Sie hat in Mainz studiert und ab 1989 als Wissenschaftliche Assistentin gearbeitet. 1991 ist sie zur Richterin auf Probe ernannt worden und hat dann als Staatsanwältin in Bad Kreuznach gearbeitet.