Wadgassen/Völklingen: Im Verlauf des heutigen Montags hat die Polizei drei Männer im Alter von 53 bis 55 Jahren an ihren Wohnungen in Heusweiler, Riegelsberg und Berlin festgenommen. Gegen die drei besteht der dringende Verdacht, dass sie im September 1991 einen damals 27 Jahre alten Mann aus Völklingen ermordet haben.
Der Mann war damals spurlos verschwunden, es gab seitdem kein Lebenszeichen mehr von ihm. Umfangreiche Ermittlungen der Polizei nach dem Verbleib des Völklingers verliefen im Sande. Auch eine Fahndung mit Hilfe der Öffentlichkeit brachte keinen Erfolg. Doch die Beamten gaben den Fall nie auf. Fast 30 Jahre später jetzt der Durchbruch. Aus dem Umfeld der nun Beschuldigten hört die Polizei im Mai dieses Jahres, dass die drei etwas mit dem Verschwinden des Völklingers zu tun haben könnten.
Umfangreiche Ermittlungen der eingerichteten Ermittlungsgruppe „September“ erhärten schließlich den Verdacht. Die Hinweise werden konkreter: Demnach soll der Mann in einem Waldstück bei Wadgassen ermordet worden sein. Seine Leiche soll dort auch verscharrt worden sein. Georg Himbert, Sprecher des Landespolizeipräsidiums: „Bislang haben wir noch keine Leiche. Mit den Grabungen nach dem Vermissten soll in den kommenden Tagen begonnen werden.“ Über die Staatsanwaltschaft Saarbrücken werden schließlich Haftbefehle gegen die mutmaßlichen Täter erwirkt und heute vollstreckt.
Auch durchsuchen die Ermittler die Wohnungen der dringend Verdächtigen und stellen unter anderem Handys und Computer sicher. Die Beschuldigten befinden sich jetzt in Justizvollzugsanstalten in Berlin und in Saarbrücken auf der Lerchesflur. Die drei kennen sich untereinander seit Jahrzehnten und haben alle eine kriminelle Vergangenheit. Vor dem Ermittlungsrichter haben alle von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Die Ermittlungen dauern an. Verurteilt werden könnten die Männer nur noch wegen Mordes, denn Totschlag verjährt nach 20 Jahren.