Pirmasens: Kann das Herz einer Mutter wirklich solche Grausamkeiten gegen die eigenen Kinder zulassen? Am Amtsgericht in Pirmasens läuft seit dem heutigen Dienstag ein Prozess wegen der brutalen Misshandlung eines Mädchens und eines Jungen. Die Zwillinge sollen erst acht Jahre alt gewesen sein, als ihr Martyrium begann: Immer, wenn die Mutter zur Arbeit ging, passten der damalige Lebensgefährte der Frau und ihr Nachbar auf die beiden Kinder auf. Dabei sollen die Kleinen bestialisch gequält worden sein. Ein Jahr lang, zwischen Mai 2022 und Mai 2023, sollen die beiden Männer die Kinder immer wieder misshandelt haben.
Das Unfassbare: Die Mutter soll davon gewusst und nichts unternommen haben! Die Liste der Taten lässt einem das Blut in den Adern gefrieren: So soll das kleine Mädchen ausgepeitscht, die Kinder unter Strom gesetzt worden sein. Das Leiden der Kleinen langte den Männern offenbar irgendwann nicht mehr. Sie sollen sogenannte „Tage des Schmerzes“ eingeführt haben, an denen die Kinder besonders extrem misshandelt wurden. So soll einem der Kinder an einem dieser Tage mit einem Schrotgewehr ins Knie geschossen worden sein. Ein anderes Mal soll ein Kind bis zur Ohnmacht die Luft abgedrückt worden sein.
Ähnlich wie im Dschungelcamp sollen die Kinder gezwungen worden sein, eklige Dinge zu essen. Darunter sollen Mehlwürmer und eine lebende Spinne gewesen sein. Nachdem die Vorwürfe ans Tageslicht kamen, wurden die Kinder der Mutter weggenommen. Sie leben jetzt bei ihrem Großvater. Vor Gericht hat sich einer der Angeklagten zu den Vorwürfen geäußert. Er hat einen Großteil der Taten eingeräumt, jedoch als eher spielerische „Mutproben“ heruntergespielt.
Die beiden Männer waren zu Beginn der angeklagten Taten 27 und 22 Jahre alt. Damit war auch der jüngere von beiden kein Heranwachsender mehr und wird nach Erwachsenenstrafrecht behandelt. Am kommenden Dienstag soll der Prozess gegen die beiden Pirmasenser fortgesetzt werden.