Nach dem Anschlag von München: Mutter und kleines Kind sterben im Krankenhaus

München: Traurige Nachrichten nach dem islamistischen Anschlag auf einen Demonstrationszug in München (wir berichteten mehrfach). Zwei Tage nach der feigen Tat in der bayerischen Landeshauptstadt ist ein Kind, das bei der Attacke schwer verletzt worden war, jetzt im Krankenhaus gestorben. Das Mädchen wurde nur zwei Jahre alt. Das teilt das bayerische Landeskriminalamt am heutigen Samstagabend mit.

Auch die Mutter des Kindes (37), die ebenfalls lebensgefährlich verletzt worden war, verlor nach Behördenangaben den Kampf um ihr Leben. Am Donnerstagvormittag war ein 24 Jahre alter afghanischer Staatsangehöriger mit seinem weißen Mini vorbei an der Polizei in das Ende einer Demonstration der Gewerkschaft Verdi gerast. Dabei wurden 28 Menschen verletzt, mehrere von ihnen schwer. Nach der Tat musste die Polizei einen Schuss abgeben, um den Täter aus dem Fahrzeug zu holen. Bei seiner Festnahme rief er Polizeiangaben zufolge „Allahu akbar“, Videos des Zugriffs zeigen den Mann beim Beten, während ihn die Beamten sichern.

Bei seiner Vernehmung hatte der 24-Jährige zugegeben, die Tat absichtlich begangen zu haben. Zudem ließen seine Aussagen im Verhör den Rückschluss zu, dass es sich um einen islamistisch motivierten Anschlag handelte. Mittäter oder Mitwisser soll der Mann aber nicht haben, auch soll er keinem Terrornetzwerk wie dem IS angehört haben. Der Mann war im Jahr 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland gekommen.

Er lebte zuletzt legal in München, hatte eine Arbeitserlaubnis und auch einen Job. In der Vergangenheit war er noch nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten. Auch in den sozialen Medien war er nicht als Islamist aufgefallen. Die Demo, die er als Ziel für seinen Anschlag wählte, war nicht politischer Natur. Es ging um einen reinen Arbeitskampf der Mitarbeiter in der Münchner Stadtverwaltung. Die Ermittlungen beim Generalbundesanwalt laufen weiter.