Saarbrücken: Der Fall einer ungewöhnlichen Geburt in der Diskothek „A8“ in Saarbrücken sorgt weiterhin für Aufmerksamkeit. Ende Juni brachte eine junge Frau dort auf einer Toilette ein Kind zur Welt (wir berichteten). Wie der Regionalverband Saarbrücken nun mitteilt, wurde das Neugeborene direkt nach der Geburt durch das Jugendamt in Obhut genommen und befindet sich derzeit in einer Bereitschaftspflegefamilie.
Nach Angaben des Verbandssprechers handelt es sich um eine vorläufige Schutzmaßnahme, wie sie bei einem möglichen Risiko für das Kindeswohl üblich ist. Über die genauen Umstände oder Hintergründe äußerte sich die Behörde mit Verweis auf den Schutz der Privatsphäre nicht. Ein Familiengericht müsse nun entscheiden, ob das Kind dauerhaft bei einer Pflegefamilie bleibt oder wieder in die Obhut der Mutter zurückkehren kann.
Die Geburt auf dem Gelände der Diskothek hatte damals einen größeren Rettungseinsatz ausgelöst, auch die Polizei war vor Ort und nahm Ermittlungen auf. Nach der medizinischen Erstversorgung wurden Mutter und Kind zunächst im Krankenhaus betreut. Während die Mutter anschließend entlassen wurde, erfolgte die Unterbringung des Säuglings in einer Pflegefamilie.
Zuständig für die Betreuung der Mutter ist das Jugendamt im Saarpfalz-Kreis, da die Frau dort wohnhaft ist. Dort heißt es, man sei im regelmäßigen Austausch mit der Mutter, die sich kooperativ zeige. Der Gesundheitszustand des Kindes sei stabil, teilten die Behörden mit. Weitere Informationen, etwa zum Alter der Mutter oder dem Geschlecht des Babys, wurden bislang nicht veröffentlicht. Die Entscheidung über das zukünftige Leben des Kindes liegt nun in den Händen des Familiengerichts. Zunächst hatte es geheißen, dass der Säugling auf der Toilette der Disko zur Welt gekommen sei. Das hat sich im Nachhinein als nicht richtig erwiesen.