St. Wendel: Der Aufreger der Woche im Saarland ist sicherlich die Entscheidung, den verkaufsoffenen Sonntag in der Kreisstadt St. Wendel auf Biegen und Brechen durchführen zu wollen, obwohl das Gebiet am vergangenem Wochenende zum Risikogebiet erklärt worden ist. Dabei hat der Landkreis mit den wenigsten Einwohnern im Saarland eine der höchsten Corona-Inzidenzen in ganz Deutschland!
Stand gestern hat der Wert von Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern und sieben Tagen nochmals deutlich zugelegt im Vergleich zum Vortag und liegt nun bei 143,03. Die Stadt wollte die Situation am verkaufsoffenen Sonntag durch ein Verbot aller anderen Veranstaltungen an diesem Tag und verstärkten Corona-Kontrollen entschärfen. Aber dass allein schon ein verkaufsoffener Sonntag auch zu Corona-Zeiten riesige Menschenmassen anzieht, hat man erst vor zwei Wochen in Saarbrücken gesehen.
Daher stieß die Entscheidung, den verkaufsoffenen Sonntag in St. Wendel durchziehen zu wollen, bei vielen Menschen auf völliges Unverständnis. In den sozialen Medien hagelte es Beschwerden. Jetzt ziehen die Veranstalter die Reißleine: Die Aktionsgemeinschaft „In St. Wendel tut sich was“ hat entschieden, die Aktion abzusagen. In einer Mitteilung der Organisatoren heißt es: „Die steigenden Infektionszahlen im Landkreis lassen eine Sonderöffnung derzeit nicht zu. Die Sicherheit der Kunden steht immer an erster Stelle.
Die Händler, Dienstleister und Gastronomen sorgen jeden Tag mit aufwendigen Hygienemaßnahmen für Sicherheit. Durch den Lockdown Anfang des Jahres haben die Mitglieder der Aktionsgemeinschaft große Umsatzeinbußen verkraften müssen. Der Handel wird wie gewohnt von Montag bis Samstag für die Kunden da sein und alle freuen sich auch in dieser schwierigen Situation über einen Einkauf in der Stadt St. Wendel. Uns alle verbindet ein Ziel: Die Infektionszahlen zu bremsen, um einen zweiten Lockdown zu verhindern.“