Großrosseln: Was ein einzelner Infizierter Corona-Patient heutzutage auslösen kann, zeigt ein aktueller Fall aus dem Regionalverband Saarbrücken. In Großrosseln hat es in der vergangenen Woche eine große Hochzeitsfeier gegeben. Rund 230 Teilnehmer feierten nach Angaben des Regionalverbands letzten Samstag im Alten Bergwerk im Ortsteil Karlsbrunn. Bilder, die der Betreiber der Eventlocation danach in den sozialen Medien veröffentlicht hat, legen nahe, dass es sich bei der Veranstaltung um eine türkische Großhochzeit gehandelt hat.
Einer der Hochzeitsgäste war allerdings mit dem neuartigen Corona-Virus infiziert, wie sich erst im Nachhinein herausgestellt hat. Nach dem Bekanntwerden der Corona-Infektion haben sich die Behörden routinemäßig an den Patienten gewandt. Nachdem der angegeben hat, auf besagter Hochzeitsfeier gewesen zu sein, hat das Gesundheitsamt des Regionalverbands Saarbrücken umgehend mit der Kontaktnachverfolgung begonnen.
Dabei sind die Recherche-Teams dann auf die rund 230 Teilnehmer der Veranstaltung gestoßen. Die Folge: Die Betreffenden müssen nun allesamt in Quarantäne! Noch bis einschließlich kommenden Sonntag dürfen sie ihre Wohnungen nicht verlassen und sich gegenüber anderen Familienmitgliedern in der eigenen Wohnung, die nicht an der Feier teilgenommen haben, zurückziehen.
Die Einhaltung der Quarantäneanordnungen wird von den Gesundheitsbehörden überwacht und regelmäßig kontrolliert. Bei Teilnehmern aus anderen Bundesländern werden die Behörden an deren Wohnort über den Vorfall informiert. Wenn Quarantäne-Pflichtige gegen die Auflagen verstoßen, drohen ihnen nicht nur empfindliche Geldstrafen: Selbst die Unterbringung in einem geschlossenen Krankenhaus bis zum Ende der Quarantänezeit ist möglich! Ob der Regionalverband alle Teilnehmer der Hochzeitsfeier erreicht hat, ist nicht bekannt.