Großrosseln: In der Nacht zum heutigen Sonntag geht es heiß her im Großrosseler Ortsteil Naßweiler. Gegen vier Uhr am frühen Morgen fliegen dort im Bereich des Bremerhofs insgesamt neun Molotow-Cocktails auf Wohnhäuser. Das berichtet nicht etwa die Polizeiinspektion Völklingen oder das saarländische Landespolizeipräsidium, sondern die französische Polizei. Der Bremerhof bildet eine lange Straße, die direkt an der Grenze zu Frankreich verläuft.
Unmittelbar daneben und parallel zum Bremerhof verläuft die französische Rue Nationale 3. Offenbar werden die brennenden Fluggeschosse in der Nacht auf die deutsche Seite geworfen. Nach Angaben der französischen Behörden entsteht bei dem Angriff ein nicht unerheblicher Sachschaden. So werden mehrere parkende Autos von den Brandsätzen getroffen und von den Flammen in Mitleidenschaft gezogen.
Außerdem wird eine Veranda durch einen Brand im Garten hinter einem Wohnhaus zerstört. Verletzt wird bei den Vorfällen offenbar niemand. Am Sonntag liegen überall noch Scherben der Molotow-Cocktails auf der Straße, deutsche Polizeibeamte und die Gendarmen der Compagnie Forbach ermitteln gemeinsam in der Sache. Während die deutschen Polizisten Anwohner auf der Großrosseler Seite befragen, ob sie Hinweise geben können oder verdächtige Beobachtungen gemacht haben, befragen die französischen Beamten die Anwohner in Cocheren.
Bisher hat es laut Gendarmerie aber noch keine Verhaftungen gegeben, die Täter sind noch auf der Flucht. Ob man bereits Verdächtige identifiziert hat, ist nicht bekannt. Am Bremerhof kommt es immer wieder zu Konflikten. Anwohner beschweren sich über die Kundschaft der vielen Tabakläden auf deutscher Seite, die fast ausschließlich aus dem benachbarten Frankreich stammt. In der Vergangenheit ist es hier auch schon zu gewalttätigen Übergriffen gekommen.