Saar-Wünschewagen bringt todkranke Frau noch einmal zu ihrer Tante in die Schweiz

Neunkirchen: Am Dienstag ist der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes Landesverband Saarland auf seiner bislang längsten Fahrt unterwegs. Der speziell ausgestatte Rettungswagen, mit dem der ASB schwerstkranken Menschen ihre letzten Wünsche erfüllt, holt eine 69-jährige Frau im Fliedner-Hospiz in Neunkirchen ab und bringt sie sicher nach Bern in die Schweiz. Dort lebt ihre Tante Anni im Berner Seniorenheim Zippora und der Wunsch der sterbenskranken Frau ist es, ihre Tante noch einmal zu besuchen. Beide haben sich zuvor viele Jahre nicht mehr gesehen und fallen sich bei der Ankunft überglücklich in die Arme. Begleitet wird die Seniorin aus dem Saarland von ihrer Schwester sowie den beiden Wunscherfüllern Jan Schneider, der Notfallsanitäter ist, und Niko Pink, der als Rettungssanitäter ausgebildet ist. Daneben absolvieren alle Wunscherfüller des ASB eine spezielle Zusatzausbildung, bevor sie im Wünschewagen tätig werden.

Weil die Neunkircher Wunschpatientin an einem äußerst aggressiven Brustkrebs erkrankt ist, müssen die Helfer auch eine so genannte PCA-Pumpe mit Morphin mit auf die Reise nehmen. Dabei handelt es sich um ein Gerät, mit dem der Patient die Dosierung des Schmerzmittels selbst übernehmen kann. Die PCA-Pumpe ermöglicht dem Patienten eine auf seine Bedürfnisse angepasste Schmerzmitteldosierung auf Knopfdruck, ohne dass dazu ein Arzt oder Pflegepersonal eingreifen müssen.

Vorteil dieses Verfahrens sind die Verkürzung der Zeit bis zum Eintritt der Schmerzlinderung und eine geringere Gefahr der Über- oder Unterdosierung. Der Nachteil des Gerätes: Man braucht eine spezielle Genehmigung, um damit von Deutschland in die Schweiz zu fahren.

Dankenswerterweise kümmert sich der Pflegeleiter im Fliedner-Hospiz, Thomas Steffen, um den Papierkram. Nach einem für alle aufregenden und wunderschönen Tag kehrt der Wünschewagen am Abend wieder ins Saarland zurück.