Neunkirchen: Der Neunkircher Oberbürgermeister Jörg Aumann (SPD) hat am Wochenende einen Verkehrsunfalll verursacht und danach Polizisten angegriffen. Unbestätigten Informationen von Leserreportern zufolge nach hat man ihn in Handschellen abgeführt. Am heutigen Dienstag macht der Politiker den Vorfall auf dem Parkdeck des Saarpark-Centers selbst öffentlich. Auf Facebook schreibt er:

„Liebe Neunkircherinnen und Neunkircher, am vergangenen Freitag gab es einen Vorfall, der mir sehr unangenehm ist. Was passiert ist, (…) tut mir sehr leid. Ich habe die Geschädigten aufgesucht und bin sehr erleichtert, dass sie meine Entschuldigung angenommen haben. Für entstandene Schäden komme ich auf – glücklicherweise sind es nur Sachschäden, verletzt wurde niemand. Ich kann mich an den Hergang fast nicht erinnern, weil ich mich medizinisch in einem Ausnahmezustand befunden habe.„ Aumann erklärt, er sei seit dem Jahr 2001 Typ-1-Diabetiker.

Sein Körper produziere kein Insulin mehr, deshalb müsse er sich selbst den Stoff spritzen: „Das mache ich seit 23 Jahren nahezu völlig problemlos.“ Am vergangenen Freitag  sei Aumann allerdings in eine massive Unterzuckerung gerutscht. „Leider hat auch mein Sensor, den ich immer am Arm trage, falsche Werte ermittelt und mich dadurch nicht wie sonst gewarnt. Das war mir so bisher noch nie passiert. Normalerweise esse ich einfach etwas Traubenzucker, wenn es mir so geht. Hier gelang mir das ob der unterbliebenen Warnung nicht.“ Aumann wisse nur noch wenig davon, was dann geschah. „Aber mir wurde mittlerweile erzählt, dass ich mich mehreren Menschen gegenüber unflätig geäußert habe und aggressiv wurde, mich gegen ihre gut gemeinten Hilfsmaßnahmen gewehrt und auch mit meinem Auto Schäden verursacht habe. Noch einmal: Das tut mir schrecklich leid. Eines will ich auch klarstellen: Das Erscheinungsbild, das ich offensichtlich abgegeben habe, ähnelt dem einer alkoholisierten Person. Aber ich habe weder an diesem Tag noch am Vortag auch nur einen Tropfen Alkohol getrunken – das hat auch ein Test durch die Polizei ergeben.“

Die Beamten hätten ihn einem Notarzt übergeben, der die medizinische Notlage schnell erkannt und abgestellt habe. „Mir ging es bereits kurz danach wieder gut und seitdem bin ich wieder voll auf dem Damm“, so das Stadtoberhaupt. Mit meinem behandelnden Arzt will er jetzt noch stärker dafür Sorge tragen, dass ihm sowas nicht mehr passieren wird. Abschließend erklärt er: „Es war mir wichtig, mich persönlich zu erklären und offen mit diesem sehr unangenehmen Vorfall umzugehen, bevor Gerüchte entstehen. Ich danke allen, die sich bei mir gemeldet haben und danke Ihnen allen für Ihr Verständnis.“