Miete zu hoch: Neunkircher „Cinetower“ bleibt geschlossen

Neunkirchen: Der Cinetower in Neunkirchen bleibt weiterhin geschlossen, nachdem Betreiber Andreas Simon im Juli unerwartet verstarb. Ursprüngliche Pläne zur Wiedereröffnung mussten nun jedoch endgültig aufgegeben werden, wie dessen Sohn, Timo Simon, kürzlich auf sozialen Medien bekanntgab.

Nach einer umfassenden Überprüfung der finanziellen Situation stellte sich heraus, dass die Wiederaufnahme des Kinobetriebs nicht machbar ist. Der Cinetower, der einst ein beliebter Treffpunkt für Kinoliebhaber war, hat in den letzten Jahren stark unter rückläufigen Besucherzahlen gelitten. Die Corona-Pandemie und die zunehmende Konkurrenz durch Streamingdienste haben die Gästezahlen auf unter 20.000 sinken lassen – ein Niveau, das langfristig nicht tragbar ist. Zusätzlich machen die hohe Inflation und die dadurch sinkende Kaufkraft der Menschen die Lage noch schwieriger. Viele sparen an Freizeitangeboten wie Kinobesuchen.

Die finanzielle Schieflage des Kinos hat sich über die Zeit weiter verschärft. Die Kosten für Miete und Nebenkosten des Gebäudes übersteigen mittlerweile die zu erwartenden Einnahmen bei Weitem. Zwar konnten die Simons in der Vergangenheit durch den Betrieb eines weiteren Kinocenters Verluste ausgleichen, doch auch diese Möglichkeit ist mittlerweile nicht mehr gegeben. Der Betreiber musste zuletzt erhebliche Schulden übernehmen, was ihn nun sogar in die Privatinsolvenz zwingt.

Obwohl die wirtschaftliche Lage des Kinos aussichtslos erscheint, gibt Timo Simon die Hoffnung noch nicht ganz auf. Er bedankte sich im Namen seines Vaters bei den treuen Besuchern für die vielen schönen Jahre, die der Cinetower mit ihnen erleben durfte. Trotz der aktuellen Umstände will er die Möglichkeit einer zukünftigen Wiedereröffnung nicht endgültig ausschließen, auch wenn dies momentan außer Reichweite erscheint.

Der Cinetower Neunkirchen, einst ein Ort voller Leben und Freude, bleibt somit vorerst ein weiteres Opfer der sich wandelnden Kinolandschaft und der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen.

Dieser Beitrag wird bereitgestellt vom Medienverbund Saarland