Großrosseln: Einige Zeit blieb es ruhig im Saarland, jetzt sind die Geldautomaten-Sprenger zurück! Am heutigen Dienstagmorgen gegen 4 Uhr hören Anwohner zwei heftige Detonationen im Großrosseller Ortsteil Naßweiler. Am Dorfgemeinschaftshaus an der Kreuzung von Nassaustraße und Am Kirchberg steigt Rauch auf. In dem Gebäude befindet sich ein Geldautomat der Sparkasse Saarbrücken. Eigentlich, um genau solchen Angriffen vorzubeugen, ist der Geldautomat mittlerweile bis morgens um 6 Uhr außer Betrieb.
Das scheint die Kriminellen aber nicht zu stören. Sie flüchten nach der Explosion mit heulendem Motor vom Tatort. Über die genaue Fluchtrichtung ist noch nichts bekannt, allerdings muss man nur ein paar hundert Meter fahren und ist dann im französischen Rosbruck. Die nächste Autobahnauffahrt zur französischen A 320 ist vom Tatort aus nicht mal einen Kilometer entfernt.
Der alarmierten saarländischen Polizei bleibt nichts anderes übrig, als auf ihrer Seite der Grenze eine Ringalarmfahndung auszulösen. Alle verfügbaren Kommandos besetzen dazu wichtige Verkehrsknotenpunkte und halten Ausschau nach möglichen Fluchtfahrzeugen. In Naßweiler und Umgebung findet zudem eine Nahbereichsfahndung auch in kleineren Nebenstraßen statt. Die Straße Am Kirchberg ist in Höhe des Dorfgemeinschaftshauses derzeit voll gesperrt, Polizisten mit Maschinenpistolen bewachen den Tatort. Über Sirene wird auch die Freiwillige Feuerwehr Großrosseln alarmiert, sie stellt mit etwa 15 Einsatzkräften den Brandschutz sicher.
Weitere Helfer warten in ihren Gerätehäusern. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass sich nicht explodierter Sprengstoff noch im Gebäude Ort befindet. Ob die Täter bei ihrem Angriff Beute gemacht haben, ist noch nicht bekannt. Sprengstoffexperten und Spurensicherer der Polizei sollen nun die Ermittlungen übernehmen. Der Grenzverkehr wird über die Nassaustraße, Im Jungholz und Bremerhof umgeleitet.