Saarbrücken: Am gestrigen Mittwochnachmittag gegen 14.48 Uhr meldet sich ein Zeuge bei der Polizei in Saarbrücken und teilt mit, dass im Bereich der Kaiserstraße und der Passagestraße im St. Johanner Kaiserviertel gerade ein Mann eine Frau körperlich misshandelt und die Frau laut um Hilfe schreit. Sofort eilen mehrere Kommandos zum Ort des Geschehens. Beim Eintreffen der ersten Beamten kurze Zeit später ist der Tatverdächtige aber schon geflüchtet.
Aufgrund der „markanten Personenbeschreibung des Täters“, wie es heißt, kann er schnell ausfindig gemacht werden: Der Mann ist bekleidet mit einem rosafarbenen Lacoste-Jogginganzug. Noch in der Nähe des Tatorts wird der Gesuchte aufgespürt. Es handelt sich um einen 19-jährigen Heranwachsenden. Er wird festgenommen und muss mit zur Wache. Nach Feststellung seiner Personalien und Einleitung eines Strafverfahrens wird der Mann aber wieder laufengelassen.
Denn: Die 24-jährige Geschädigte, es handelt sich bei ihr um die Lebensgefährtin des Mannes, stellt keinen Strafantrag. Außerdem erklärt sie, unverletzt geblieben zu sein. Doch damit nicht genug: Gegen 17.10 Uhr wird gemeldet, dass einer 46-jährigen Frau im Bereich der Johanneskirche das Handy geklaut worden ist. Wieder passt die Personenbeschreibung eindeutig auf den zuvor auffällig gewordenen 19-Jährigen. Als die Beamten ihn im Bereich der Bahnhofstraße ausfindig machen, flüchtet er und wirft das Handy in den Treppenabgang an der Diskontopassage.
Dann rennt er ein 12-jähriges Kind um, das aber unverletzt bleibt. Dennoch wird der Gesuchte kurze Zeit später in der Bahnhofstraße festgenommen. Der hochaggressive Mann wird zur Karcherstraße verbracht, wo er einer 28-jährigen Polizeibeamtin ins Gesicht spuckt. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Saarbrücken wird er am heutigen Donnerstag beim Amtsgericht vorgeführt. Ein Haftbefehl wird aber nicht erlassen, obwohl der Mann ohne festen Wohnsitz ist.