Trier: Die Polizei im benachbarten Rheinland-Pfalz fahndet aktuell nach einem versuchten Totschlagsdelikt nach dem 21 Jahre alten Polen Pawel Czapla. Er soll der Fahrer des Wagens gewesen sein, mit dem am 31. Juli ein Fußgänger in Trier erfasst und lebensgefährlich verletzt worden ist. Den Beamten zufolge rast der schwarze Audi A 6 an dem Samstagabend gegen 21.25 Uhr durch die Trierer Innenstadt.
Nach den bisherigen Ermittlungen der eingerichteten Sonderkommission besteht der Verdacht, dass der Wagen sich dabei an einem Rennen mit einem weißen VW Golf VII GTI beteiligt. Als ein junger Mann als Fußgänger die zweispurige Ostallee überquert, wird er von dem Audi erfasst. Sowohl der Verursacher als auch der VW Golf rasen davon, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Am Audi sind zur Tatzeit vermutlich französische Ausfuhr- oder Kurzzeitkennzeichen angebracht.
Der Wagen wird am Morgen nach dem Unfall versteckt an einem abgelegenen Ort in Trier aufgefunden und sichergestellt. Später wird auch der Golf GTI sichergestellt. Unmittelbar nach der Tat sollen die beiden Fahrer Maßnahmen getroffen haben, um die Ermittlung des Unfallfahrzeuges und des verantwortlichen Fahrzeugführers zu verhindern oder zu erschweren. Möglicherweise sind dazu die Kennzeichen abgeschraubt oder Trümmerteile eingesammelt worden. Dennoch kann die Polizei als Unfallfahrer den in Trier lebenden Polen ermitteln.
Weil der Mann nicht auffindbar ist, erlässt das Amtsgericht Trier gegen ihn wegen versuchten Totschlags einen europäischen Haftbefehl. Er wird nun international gesucht. Auch der Fahrer des VW Golf setzt sich zunächst ins Ausland ab. Der 22-Jährige kann jedoch festgenommen werden und ist bereits nach Deutschland ausgeliefert worden. Er befindet sich wegen versuchter Strafvereitelung in Untersuchungshaft. Den gesuchten 21-Jährigen vermuten die Ermittler in Polen, wo er Familie hat. Der Fall ist am morgigen Mittwoch Thema in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ im ZDF.