Saarbrücken: Sie packten ihre Spraydosen aus und brachten damit Farbe an die Wände. Aber nicht, um die Stadt bunter zu machen, sondern, um damit politische Forderungen zu untermauern. Am gestrigen Montagabend sind drei Heranwachsende im Alter zwischen 18 und 21 Jahren in der Saarbrücker Innenstadt unterwegs. Die drei suchen gezielt öffentliche Einrichtungen auf und beschmieren sie mit Parolen wie zum Beispiel „Free Palastine“ und „Stop killing Kids in Gaza“.
Gegen 21.30 Uhr beobachtet ein aufmerksamer Augenzeuge, wie die drei jungen Männer die Haltestelle am Landwehrplatz beschmieren. Mehrere Streifenkommandos der Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt machen sich umgehend auf den Weg, um die Vandalen zu stellen. Von der Polizeiwache in der Karcherstraße bis zum Tatort ist es nur ein Katzensprung. So gelingt es den Beamten, im Rahmen ihrer Fahndung zunächst zwei Personen ganz in der Nähe des Tatorts ausfindig zu machen, auf die die vom Augenzeugen angegebene Beschreibung passt. Die beiden werden vorläufig festgenommen.
Ein dritter Tatverdächtiger wird im Anschluss ermittelt. Bei einer Kontrolle im näheren Umfeld stellen die Beamten fest, dass nicht nur im Wartebereich der Saarbahnhaltestelle, sondern auch am Theater „Alte Feuerwache“ und einem nahegelegenen Gymnasium mit schwarzer Farbe politische Parolen aufgesprüht worden sind. Eine Spraydose mit schwarzer Lackfarbe wird in einer nahegelegenen Mülltonne aufgefunden und sichergestellt.
Zu den Graffitis haben die drei jungen Männer auch ausgedruckte Bilder an den Objekten angebracht. Darauf werden Ausschnitte aus dem Kriegsgebiet im Gazastreifen gezeigt. Die beiden vorläufig Festgenommenen werden nach der Feststellung ihrer Identität entlassen. Die Abteilung Staatsschutz des Landespolizeipräsidiums übernimmt den Fall, die Ermittlungen dauern an.