Saarbrücken: Nach dem Gasalarm am gestrigen Montag in Saarbrücken ermittelt die Polizei nun wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und bittet um Mithilfe aus der Bevölkerung. Am Vormittag hatte es in der Richardstraße im Stadtteil Altenkessel eine Detonation gegeben. Verletzt wurde zum Glück offenbar niemand. Nach Abschluss der Messungen und Freigabe des Gefahrenbereichs durch die Feuerwehr hat noch am gleichen Tag der Fachdienst für Branddelikte der Landespolizeidirektion die Ermittlungen aufgenommen.
Nach derzeitigem Erkenntnisstand der Fahnder hat eine bislang noch unbekannte Person Benzin oder benzolhaltige Substanzen in die dortige Kanalisation eingeleitet. Wie es anschließend zu der Entzündung der Substanz gekommen ist, ist aktuell noch Bestandteil der Ermittlungen.
Durch die Wucht der Detonation sind zwei Kanaldeckel in der Richardstraße aus der Verankerung geschleudert worden. Außerdem hat die Explosion in einem Gebäude ein Siphon beschädigt. Über die genaue Schadenshöhe kann die Polizei derzeit noch keine Aussagen machen. Unklar scheint außerdem noch zu sein, ob jemand absichtlich die Explosion herbeigeführt oder möglicherweise nur aus Fahrlässigkeit oder zur illegalen Entsorgung die gefährlichen Stoffe in die Kanalisation geleitet hat. Für den Fall, dass der Täter ermittelt werden kann, droht eine heftige Strafe: im Strafgesetzbuch heißt es nämlich: „Wer anders als durch Freisetzen von Kernenergie, namentlich durch Sprengstoff, eine Explosion herbeiführt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft.“
Zeugen, die Angaben zum Sachverhalt machen können, werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst Saarbrücken unter der Telefonnummer 0681 / 962-2133 oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen oder die Onlinewache zu nutzen.
