Saarbrücken: Seit Februar kommt es entlang des Saarufers immer wieder zu Raubüberfällen auf Passanten. Zwischen Staatstheater und Daarler Brücke werden insgesamt neun Menschen bei den Überfällen bedroht, angegriffen und ausgeraubt. Nach umfangreichen gemeinsamen Ermittlungen des Raubdezernates des Landespolizeipräsidiums und des Kriminaldienstes Saarbrücken klicken gestern die Handschellen: Ein 22-jähriger Mann kann in seiner Saarbrücker Wohnung festgenommen werden. Der Ghanaer soll Mitglied einer mehrköpfigen Bande sein und sitzt nun in der Justizvollzugsanstalt Saarbrücken auf der Lerchesflur in Untersuchungshaft.
Den Ermittlungen der Polizei zufolge gilt ein aus Syrien stammender 22 Jahre alter Saarbrücker als Kopf der Bande. Ihn muss die Polizei nicht lange suchen: Er sitzt schon im Gefängnis. Wegen gefährlicher Körperverletzung zum Nachteil seiner Lebensgefährtin schickt ihn ein Richter schon vor der Aufklärung der Raubserie in U-Haft. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Bande aus mindestens zwei weiteren Männern besteht, die die Überfälle am Leinpfad in unterschiedlicher Besetzung begangen haben.
Nur der Chef der Bande soll an allen neun Raubtaten beteiligt gewesen sein, der jetzt festgenommene Ghanaer an mindestens vier der Taten. Er legte in seiner Vernehmung ein umfangreiches Geständnis ab. Die brutale Bande geht immer nach dem gleichen Muster vor: Zunächst sprechen sie ihre Opfer an und fragen nach Zigaretten. Dann schüchtern die Männer ihre Opfer stark ein oder attackieren sie. Im Anschluss rauben sie mitgeführte Wertgegenstände wie Smartphones, Bargeld und Schmuck.
In zwei Fällen schlagen die Täter ihre Opfer sogar bewusstlos und lassen sie schwer verletzt am Tatort zurück. Einmal kommt auch ein Messer zum Einsatz und wird als Drohmittel eingesetzt. Die Ermittlungen hinsichtlich weiterer Tatverdächtiger dauern an.