Polizei unnötig in Atem gehalten: Jugendlicher erfindet Messerangriff

Bernkastel-Kues: Mit dieser sinnlosen Tat hat er nicht nur die Einsatzkräfte von ihrer Arbeit abgehalten, sondern auch völlig grundlos Angst und Schrecken in der Bevölkerung verbreitet. Am Freitagabend meldet sich ein Jugendlicher bei der Polizei im rheinland-pfälzischen Bernkastel-Kues, rund 30 Kilometer vom Saarland entfernt. Der 16-Jährige gibt an, gegen 17.20 Uhr auf dem Forumsplatz in Bernkastel-Kues Opfer eines Messerangriffs geworden zu sein.

Er hätte sich nach Feierabend von seiner Arbeitsstätte in einem Supermarkt zu Fuß auf den Heimweg gemacht und sei dabei über den Forumsplatz in Richtung einer Bar gelaufen, als ihm zwei Männer entgegengekommen seien. Im Vorbeigehen sei das Opfer von den beiden angerempelt und verbal bedroht worden. Plötzlich habe einer der Angreifer ein Messer gezückt, sei auf das Opfer zugegangen und habe versucht, den Jugendlichen mit der Klinge am Hals zu treffen.

Der 16-Jährige habe versucht, den Angriff mit seinem rechten Arm abzuwehren und sei dabei an der Hand getroffen worden. Mit einer Schnittwunde sei der Jugendliche wieder zurück in den Supermarkt geflüchtet, wobei er von einer der Täter noch kurzzeitig verfolgt worden sei. Die Polizei wird informiert, trotz intensiver Fahndungsmaßnahmen um den Tatort und im Stadtgebiet können die Täter nicht mehr angetroffen werden. Jetzt ist klar, warum: Am gestrigen Samstagabend teilen die Beamten mit, dass die Ermittlungen in dem Fall des Messerangriffs beendet worden sind. Denn: Die angebliche Tat hat es nie gegeben! Im Polizeibericht heißt es dazu:

„Durch zielgerichtete Maßnahmen und der schnellen Auswertungen von Beweismitteln konnte im Ergebnis polizeilich festgehalten werden, dass es diesen besagten Messerangriff nie gegeben hat. Der Sachverhalt stellte sich zweifelsfrei als fingiert heraus. Tathergang und auch die angeblichen Täter, waren von dem Tatopfer frei erfunden worden.“ Gegen den Jugendlichen wird nun ein Ermittlungsverfahren wegen Vortäuschens einer Straftat eingeleitet.