Saarbrücken: Am heutigen Freitag beginnt vor dem Landgericht in Saarbrücken der Prozess gegen einen 32 Jahre alten Mann, der im Juni in einer Regionalbahn einen Mitreisenden mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt haben soll. Der Angeklagte, der wohl an einer psychischen Erkrankung leidet, muss sich vor Gericht wegen versuchten Mordes verantworten. Der Angriff ereignet sich während der Einfahrt des Zuges in den Hauptbahnhof Saarbrücken:
Täter und Opfer, die sich offensichtlich nicht kennen, sitzen einander minutenlang in der Bahn gegenüber. Plötzlich soll der 32-Jährige ein Messer gezogen und auf den 21 Jahre alten Fahrgast eingestochen haben. Der junge Mann erleidet bei der Attacke eine schwere Verletzung am Hals. Er wird vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht und notoperiert, überlebt den Angriff nur knapp. Der jetzt Angeklagte flüchtet nach der Attacke zu Fuß aus der Bahn in die Saarbrücker Innenstadt. Die Polizei fahndet mit allen verfügbaren Kräften nach dem 32-Jährigen, zunächst jedoch ohne Erfolg. Erst später stellt sich der Angreifer selbst den Beamten, wird festgenommen.
Der Haftrichter schickt ihn in die Saarländische Klinik für Forensische Psychiatrie nach Merzig, wo er aufgrund psychischer Probleme zwangsweise untergebracht wird. Dass der 32-Jährige die Tat begangen hat, will die Staatsanwaltschaft unter anderem mit Videoaufnahmen beweisen: Überwachungskameras im Zug sollen den brutalen Angriff aufgezeichnet haben.
So wird der Prozess neben der Frage der Täterschaft vor allem die Frage der Schuldfähigkeit des Angeklagten aufarbeiten. Dazu sollen unter anderem Gutachten eingebracht werden. Der Prozess ist auch mehrere Verhandlungstage angesetzt, es sollen zahlreiche Zeugen gehört werden. Im Falle einer Verurteilung droht dem 32-Jährigen eine langjährige Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung.