Saarbrücken: Er legte sich zum Schlafen zwischen die Gleise, aber er wachte nicht mehr auf. Nachdem ein Mann am Wochenende im Saarbrücker Stadtteil Malstatt tot aufgefunden worden war (wir berichteten), hat die Staatsanwaltschaft am gestrigen Montag eine Obduktion seines Leichnams angeordnet. Experten am Rechtsmedizinischen Institut am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg haben daraufhin den Körper des Mannes seziert. Jetzt liegt das traurige Ergebnis der Leichenschau vor.
Nach dem Ergebnis der Rechtsmediziner legte sich der Obdachlose in der Nacht vor seinem Auffinden an den Gleisen unterhalb der Metzer Brücke zum Schlafen und ist dort aufgrund der niedrigen Außentemperaturen erfroren. Einen Zusammenstoß mit einem Zug hat es nicht gegeben. Das Alter des Randständigen will die Polizei weiterhin noch nicht veröffentlichen, weil erst versucht wird, Angehörige zu finden und diese persönlich über das traurige Schicksal ihres Familienmitglieds zu informieren. Währenddessen hat eine soziale Einrichtung für Randständige in der Landeshauptstadt auf den kalten Winter reagiert.
Die Wärmestube Saarbrücken an der Einmündung von Trierer Straße und Westspange meldet: „Liebe Gäste und Interessierte der Wärmestube, angesichts der aktuellen Temperaturvoraussagen öffnen wir die Wärmestube bis vorerst Sonntag um 7.30 Uhr und schließen um 19.30 Uhr.“ Diese Regelung ist zunächst ausschließlich für Obdachlose gedacht gewesen, mittlerweile gilt sie für alle Menschen, denen die winterlichen Temperaturen zusetzen.
Nachts können Obdachlose und Bedürftige im Kältedorf am Römerkastell unterkommen: Dort stellt das Team des Vereins „Kältebus Saarbrücken – Hilfe für Obdachlose und Menschen in Not e.V.“ warme Schlafplätze zur Verfügung. Leider nehmen nicht alle Obdachlosen diese Hilfsmöglichkeiten auch an. Dem erfrorenen Mann aus Malstatt hätten sie vielleicht das Leben gerettet.