Saarbrücken: Die Angst geht um in Saarbrücken. Fällt das Spiel des Jahrhunderts ins sprichwörtliche Wasser? Die Rede ist vom DFB-Pokal Halbfinale gegen den Erzrivalen und Nachbarn 1. FC Kaiserslautern. Dieses Spiel elektrisiert bereits seit der Auslosung am 10. Februar die Massen. Nur: Das Ludwigsparkstadion bereitet Sorgen, mal wieder. Ärgste Sorgen!
Laut FCS-Pressesprecher Peter Müller ist die Platzoberfläche zwar aktuell abgetrocknet. Aber ab 30 cm steht das Wasser. „Dort ist ein Feuchtbiotop, welches in 30, 50, 70 cm Tiefe reicht.“ Heißt also: Regnet es bis zum Dienstag permanent drauf, dringt das Wasser wieder an die Oberfläche. Ein Blick auf den Wetterbericht für die Tage bis zum Anpfiff verheißt Ungemach. Jeden Tag ist Regen angesagt. Am Karfreitag sogar heftiger und permanenter Regen.
Zu verantworten hat die Misere die Stadt Saarbrücken, als Inhaberin des Stadions. Der FCS muss mehr oder weniger tatenlos zuschauen, kann allenthalben beratend einwirken – sofern sich die Stadtoberen beraten lassen möchten. Aber die Landeshauptstadt Saarbrücken will nun Vorbereitungen treffen. Der Rasen wird ab heute mit einer Folie abgedeckt. In trockenen Phasen muss die Folie aber immer wieder entfernt werden, da man ein Grün nicht sechs Tage unter einer Plane vergammeln lassen kann. Da wartet viel Arbeit auf die Stadt – noch mehr aber: Viele schlaflose Nächte.
DENN: Laut FCS-Sprecher Müller geht es jetzt ums Heimrecht: „Das Spiel am Dienstag findet wenn, dann definitiv in Saarbrücken statt – eine kurzfristige Verlegung in ein anderes Stadion ist nicht darstellbar.“ ABER: Regnet es am Dienstag stark und permanent und wird der Platz deshalb unbespielbar, wird der Schiedsrichter das Spiel kurzfristig absagen müssen. In diesem Fall, so Müller, verliert der 1. FC Saarbrücken definitiv das Heimrecht. Dies wurde dem Verein in einer kürzlichen Videoschalte mit dem DFB angekündigt.
Fällt das Spiel am Dienstag ins Wasser, wird es an einem neuen Termin nachgeholt – allerdings in einem neutralen Stadion. Das Heimrecht mit dem 1. FC Kaiserslautern tauschen, erlauben die DFB-Statuten nämlich nicht – und ganz sicher auch nicht die FCS-Fans. Was die Sache allerdings kompliziert macht: Stadien, die den gleichen Fan-Anfahrtsweg haben (z. B. Mainz, Hoffenheim oder Frankfurt), kommen dabei nicht in Frage, weil die Fangruppen an Bahnhöfen und Rastplätzen aufeinander treffen können. In welcher Arena dann also gespielt werden könnte, ist noch offen.
Deshalb, liebe Stadt Saarbrücken: Ihr genießt nun einen Vertrauensvorschuss aller blauschwarzen Fans, RECHTFERTIGT IHN! Setzt alles daran, dass das Spiel am Dienstag, wie geplant im Ludwigsparkstadion stattfinden kann. Nicht auszudenken, was in der Stadt los sein wird, sollte das Spiel des Jahrhunderts – das des Favoriten fressenden Underdogs auf seinem märchenhaften Weg nach Berlin – tatsächlich abgesagt werden muss. Wenn der 1. FC Saarbrücken auch in seinem zweiten DFB-Pokal-Halbfinale binnen vier Jahren nicht in seinem Heimstadion spielen kann, ist – im wahrsten Sinne des Wortes – „der Teufel los“.