Saarbrücken: Nein, das ist keine Fotomontage! Gestern Vormittag gibt es auf dem Flughafen in Ensheim seltenen Besuch. Zwei Maschinen der irischen Billigflug-Gesellschaft Ryanair landen auf dem Hauptstadtflughafen. Wer sich jetzt auf neue Strecken im Angebot der extrem günstigen Airline freut, den müssen wir leider enttäuschen. Die beiden Maschinen landen nämlich außerplanmäßig in Saarbrücken. Eigentlich sollten sie im Luftlinie 80 Kilometer entfernten Findel in Luxemburg runter gehen. Dort können die beiden Boeings 737 aber nicht landen, wahrscheinlich wegen starken Nebels, der oft am Flughafen Findel herrscht. Spontan werden die beiden Maschinen mit den Kennungen EI-FIN und EI-EPF also ins Saarland umgeleitet. Flug FR 1791 ist am Morgen um 6.16 Uhr mit sechs Minuten Verspätung im portugiesischen Lissabon gestartet und sollte eigentlich um 9.55 Uhr im Großherzogtum landen. In rund 2400 Metern Höhe (8000 Fuß) kreist die Maschine drei Runden im nördlichen Luxemburg, bevor sie um 10.11 Uhr im Saarland runter geht. Am Mittag wird der Flieger nach Luxemburg überstellt und fliegt um 15.47 Uhr zurück nach Lissabon – geplant war der Rückflug für 11.10 Uhr. Flugnummer FR 5054 ist seit 7.52 mit 22 Minuten Verspätung Uhr unterwegs aus der spanischen Hauptstadt Madrid und wurde um 9.50 Uhr in Findel erwartet. In rund 2700 Metern Höhe (9000 Fuß) dreht der Flieger acht Runden über Luxemburg, ehe er nach Saarbrücken umgeleitet wird und um 10.50 Uhr dort von Osten her landet. Um 13.10 Uhr fliegt die Maschine dann von Saarbrücken nach Findel, der Flug dauert ganze 18 Minuten. Während der Rückflug nach Madrid für 10.25 Uhr geplant ist, geht es tatsächlich erst um 14.15 Uhr zurück nach Spanien. Da sind die außerplanmäßig im Saarland gelandeten Passagiere schon lange mit Bussen eines Püttlinger Unternehmens nach Luxemburg gebracht worden.