Trier: Unwetter von ungeahnten Ausmaßen erschüttern seit dem gestrigen Mittwochabend viele Regionen in Deutschland. Besonders hart getroffen hat es dabei auch Teile von Rheinland-Pfalz. In vielen Ortschaften sind die Straßen durch Wassermassen unpassierbar geworden, noch immer müssen Menschen aus ihren Wohnhäusern gerettet werden, Staudämme und Deiche drohen, unter dem Druck der Wassermassen zu brechen. Weil gestern schon abzusehen ist, dass das Unwetter einen langwierigen Großeinsatz nach sich zieht, wird Katastrophenalarm in Teilen von Rheinland-Pfalz ausgelöst. Daraufhin werden auch mehrere Einsatzeinheiten aus dem Saarland in das Nachbarbundesland alarmiert. Unter anderem machen sich am späten Abend mehrere Ortsverbände des Technischen Hilfswerks aus dem Saarland auf den Weg ins Katastrophengebiet (wir berichteten). Am heutigen Donnerstag wird die Hilfe aus dem Saarland dann nochmals massiv ausgeweitet. Die Technische Einsatzeinheit der saarländischen Bereitschaftspolizei fährt mit einem Bootsanhänger und einem geländegängigen Panzerwagen in den Bereich Trier, um dort eingeschlossene Menschen aus ihren Wohnungen zu befreien. Mehrere Freiwillige Feuerwehren vor allem aus dem Nordsaarland bis hinunter nach Beckingen werden ebenfalls in die Region beordert. Wie schon in der Nacht zuvor ist auch wieder das Technische Hilfswerk aus dem Saarland unterstützend tätig. Im total abgesoffenen Örtchen Kordel bringt der THW-Ortsverband Perl/Obermosel Boote ins Wasser, um in den Straßen zu patrouillieren, die seit gestern Abend eher den Kanälen in Venedig gleichen. Im gleichen Ort sind mehrere Einheiten der DLRG aus dem Saarland angerückt. Unter anderem sind Rettungsschwimmer und Strömungsretter aus den Ortsvereinen St. Wendel, Lebach und Dillingen in Kordel im Einsatz. Bei einem besonders dramatischen Vorfall arbeiten die saarländischen Helfer heute Nachmittag Hand in Hand: Aus einem komplett von Wasser umgebenen Wohnhaus dringt plötzlich Rauch, die Bewohner befinden sich mit ihren kleinen Kindern noch im brennenden Gebäude! Ein Amphibienfahrzeug des THW, dass unter anderem mit Saar-Polizisten besetzt ist, und saarländische Strömungsretter eilen zu dem Gebäude und retten die Bewohner. Danach werden Feuerwehrleute mit dem Amphibienfahrzeug zum brennenden Haus gebracht, um das Feuer zu löschen. Löschwasser stellt dabei die Freiwillige Feuerwehr Nohfelden zur Verfügung. Auch morgen geht der Einsatz weiter, dann werden wieder saarländische Helfer vor Ort sein.