Perl/Ensdorf: Im Rahmen des EM-Testspiels Deutschland gegen Griechenland im Borussia-Park in Mönchengladbach hat der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) Technik zur Abwehr von Drohnen vorgestellt. Unter anderem ist dabei ein Störsender präsentiert worden, der in der Lage ist, das Signal zwischen dem Flugkörper und der Fernsteuerung zu unterbrechen. Dazu wird ein Gerät, das in der Handhabung einer Panzerfaust ähnelt, auf die Drohne gerichtet. Die elektromagnetische Strahlung führt zum Signalverlust, dadurch kann die Drohne zur Notlandung oder zur Rückkehr zum Ausgangspunkt veranlasst werden.
Jetzt ist die relativ neue Technik auch im Saarland eingesetzt worden: beim Fackellauf mit dem olympischen Feuer, der heute von französischen Apach über Perl ins luxemburgische Schengen geführt hat (wir berichteten). Am Rande der Strecke hat sich ein Beamter diskret mit der Kanone in einem hohen Maisfeld positioniert und den Himmel damit abgesucht. Zu einem Abschuss ist es dabei aber nicht gekommen. Nachfrage beim Landespolizeipräsidium in Saarbrücken: Ist die Anti-Drohnen-Einheit für die Saar-Polizei im Einsatz? Behördensprecher Falk Hasenberg erklärt:
„Wir setzen Technik zur Drohnenabwehr ein. Allerdings hat die saarländische Polizei kein eigenes Gerät.“ Grund: Die Zahl der Einsatzmöglichkeiten ist nicht hoch genug, das Anschaffen eigener Geräte wäre vergleichsweise zu teuer. Die Lösung: Wenn ein Einsatz ansteht, wird sich die Technik bei anderen Polizeieinheiten ausgeliehen. Beim ist beim olympischen Fackellauf in Perl heute eine Gruppe aus Sachsen im Saarland.
Einen weiteren Einsatz könnte es schon am Wochenende geben: Am Sonntagmorgen steht die Sprengung des alten Kraftwerks in Ensdorf an. Weil es sich dabei um eine Industrieanlage handelt, darf das Kraftwerk und der Bereich 100 Meter drumherum nicht überflogen werden. Ob dort Drohnen abgeschossen werden, ist aber noch unklar.