Saar-Regierung gegen ein generelles Feuerwerksverbot an Silvester

Saarbrücken: Nachdem nun mehrere Jahre in Folge die Silvesterfeierlichkeiten in Teilen Deutschlands aus dem Ruder gelaufen sind, werden Forderungen nach einem generellen Feuerwerks-Verbot lauter. Insgesamt waren beim vergangenen Jahreswechsel fünf Menschen durch Feuerwerk gestorben, in vielen Fällen gab es Verletzte durch Unglücksfälle oder sogar bewussten Beschuss von Passanten und Einsatzkräften.

Tierschützer fordern ohnehin seit Langem, auf das Geballere mit Rücksicht auf Haus- und Wildtiere zu verzichten. Auch Klimaschützer kritisieren den massiven Schadstoffausstoß, der jedes Jahr durch die Pyrotechnik innerhalb weniger Stunden entsteht. Unter anderem die Gewerkschaft der Polizei hat jetzt eine Petition für ein Böllerverbot eingereicht, die knapp 1,5 Millionen Menschen unterstützen. Eine weitere Petition der Deutschen Umwelthilfe weist eine halbe Millionen gesammelte Unterschriften aus.

Die saarländische SPD-Landesregierung sieht aktuell allerdings keinen Handlungsbedarf. So sei das saarländische Innenministerium gegen ein generelles Verbot von Feuerwerk, wie die Behörde dem Saarländischen Rundfunk auf Anfrage mitteilt. Begründet werde diese Entscheidung unter anderem mit dem friedlichen Verlauf der diesjährigen Silvesternacht bei uns im Saarland. Dabei ist es gerade in der Landeshauptstadt durchaus zu Problemen am Jahreswechsel gekommen (wir berichteten).

Wie das Saar-Innenministerium weiter erklärt, haben die saarländischen Städte und Gemeinden schon nach jetziger Rechtslage die Möglichkeit, eigenständig sogenannte Pyro-Erlaubniszonen auszuweisen. Mit seiner Haltung steht das Saarland nicht alleine da: Nach einer Umfrage des Magazins „Der Spiegel“ sind auch zehn weitere Bundesländer gegen ein generelles Feuerwerks-Verbot. Darunter ist auch das benachbarte und ebenfalls SPD-geführte Rheinland-Pfalz.