Saarbrücken: Nur dank der von der Bundesregierung vorübergehend wieder eingeführten EU-Binnengrenzkontrollen ist jetzt eine vierfache Kindesentführung im Saarland verhindert worden! Das berichtet die Bundespolizeiinspektion Saarbrücken am heutigen Montag. Zu dem Vorfall kommt es der Meldung zufolge bereits am vergangenen Mittwoch, 15. Januar. Die Beamten kontrollieren an der Kontrollstelle auf der A 6 an der Goldenen Bremm, direkt vor der Polizeiwache, routinemäßig ein Fahrzeug mit französischem Kennzeichen.
Dabei stellen die Beamten der Bundesbereitschaftspolizei aus Bad Bergzabern, die an diesem Tag an der Kontrollstelle eingesetzt sind, sieben Personen fest. Auf der Rückbank des nicht näher bezeichneten Wagens befinden sich fünf Kinder, die allesamt nicht angeschnallt sind. Die Beamten lassen die Reisepässe der Insassen durch den Fahndungscomputer laufen. Teilweise sind die in Rumänien ausgestellten Papiere bereits abgelaufen. Der Abgleich im polizeilichen Fahndungssystem ergibt, dass nach vier der fünf minderjährigen Kinder gesucht wird:
Die französische Polizei hat die Minderjährigen am selben Tag zur europaweiten Fahndung ausschreiben lassen. Die Fahrt für die Autoinsassen ist damit erst einmal beendet. Eine Rücksprache mit den französischen Behörden bestätigen Verdacht der Kindesentführung der vier zur Fahndung ausgeschriebenen Minderjährigen durch den Fahrer. Der Mann ist zugleich der Vater der Kinder, die aus nicht näher genannten Gründen in einem Wohnheim in Frankreich untergebracht sind.
Der Vater hat die Kinder im Rahmen eines Besuchs unerlaubterweise mitgenommen und versucht, mit ihnen Frankreich über den Grenzübergang Goldene Bremm zu verlassen. Geplant gewesen ist danach wohl eine Entführung in Richtung Rumänien. Die vier, sechs, neun und elf Jahre alten Kinder werden vom deutschen Jugendamt in Obhut genommen, später wieder nach Frankreich gebracht. Der Vater muss mit einer Anzeige wegen Kindesentziehung in Frankreich rechnen.